Baustelle Veste Coburg: Hitze hat Gefachen des Fürstenbaus arg zugesetzt
Autor: Jochen Berger
Coburg, Mittwoch, 30. Oktober 2019
Warum das Staatliche Bauamt Bamberg auf der Veste Coburg Ausbesserungsarbeiten ausführen und langfristigen Messungen vornehmen lässt.
           
Was tut sich am Fürstenbau der Coburger Veste? Neben dem Haupteingang der Kunstsammlungen wurde ein Gerüst aufgestellt, das bis hinauf zum Giebel reicht. Der Grund: das Fachwerk ist an einigen Stellen schadhaft und muss ausgebessert werden. An den sogenannten Gefachungen, den Füllungen zwischen dem hölzernen Skelett, waren Schäden sichtbar geworden.
Kosten von rund 15000 Euro
"Die Überarbeitung der Gefache ist aufgrund der Hitzeperioden der letzten Jahre notwendig geworden", erklärt Jürgen König als Leiter Staatlichen Bauamtes Bamberg, das für die Veste zuständig ist: "Die Ausfachungen des Fachwerks sind geschrumpft und drohten herauszufallen. Diese wurden im Rahmen von Bauunterhaltsarbeiten bearbeitet und befestigt." Die Kosten der Maßnahme beziffert König auf rund 15000 Euro. Die Ausbesserungsarbeiten seien "nahezu abgeschlossen, die Malerarbeiten stehen noch aus." Der Abbau des Gerüstes, so König, sei für Mitte November geplant.
Setzungen und Risse
Daneben aber beschäftigt sich das Staatliche Bauamt Bamberg noch unter einem anderen Aspekt mit der Veste. Denn im nördlichen Teil des Fürstenbaus wurden Setzungen und Risse registriert.
"Hier läuft derzeit eine Inklinometermessung, eine Neigungsmessung", erläutert König. Dazu werden Messgeräte in einem Bohrloch platziert. Diese können Veränderungen im Bohrloch erfassen. "So werden möglicherweise vorhandene Bewegungen aufgezeichnet und quantifiziert", erklärt König: "Dies lässt wiederum Rückschlüsse auf Veränderungen im geologischen Untergrund zu, in den tieferen Gesteinsschichten."
Was passiert im Untergrund?
Als Auslöser für diese Untersuchungen nennt König Risse, die nach der Generalsanierung der Fürstenbaus aufgetreten sind, wobei "grundstatische Mängel" allerdings ausgeschlossen wurden. Deshalb wird von Seiten des Staatlichen Bauamtes die Ursache im Baugrund vermutet. "Ursächlich könnten Setzungen, Auswaschungen oder Verschiebungen in tieferliegenden Schichten sein", so König. Zugleich betont König: "Die Gebäude sind standsicher, die Veränderungen sehr träge."
Die Messungen auf der Veste sind auf eine Dauer von zwei bis drei Jahren angelegt. Die Auswertung und Analyse werde deshalb frühestens in der zweiten Jahreshälfte 2021 erfolgen.