Bad Rodach weiht neue Stadthalle ein
Autor: Lothar Weidner
, Samstag, 16. Mai 2009
Nun hat Bad Rodach sie – das was eine echte Kurstadt braucht: die neue Stadthalle, besser noch, den neuen Kursaal. Lange hat’s gedauert.
Deshalb stand Bürgermeister Gerold Strobel bei der festlichen Eröffnung vor den beteiligten Handwerkern und reichlich Prominenz aus Politik und Wirtschaft die Freude im Gesicht als er feststellte: „Wir können mit Zufriedenheit auf das gelungene Werk sehen.“
Der Stadt war klar, so Strobel, dass im Rahmen der Aufarbeitung der Infrastruktur Bad Rodachs ein geeigneter Saal benötigt wird, der Kurgästen, hiesigen Vereinen, der Stadt selbst und auch für überörtliche Veranstaltungen zur Verfügung steht. Die Frage war für den Stadtrat: Neubau auf der grünen Wiese oder Renovierung der in die Jahre gekommenen Sporthalle. „Es war eine mutige Entscheidung im Stadtrat“, so Strobel, denn diese fiel zu Gunsten der alten Sporthalle. Bei der Abwägung spielte die Belebung der Innenstadt die große Rolle. 2,5 Millionen Baukosten mussten geschultert werden.
Immerhin flossen Fördermittel von 2,1 Millionen Euro aus der Oberfrankenstiftung, vom Freistaat Bayern und der EU, was Strobel zum Anlass nahm, sich beim Regierungspräsident Wilhelm Wenning zu bedanken, ohne mit einem Fingerzeig darauf hinzuweisen, dass noch weitere Projekte wie Schulrenovierung und Martkplatzneugestaltung anstehen. „Das Geld ist gut angelegt“ und „es dient auch der Belebung des ländlichen Raumes“, resümierte Strobel.
„Die Einweihung der Halle ist ein großer Tag für Bad Rodach“, stellte Oberfrankens Regierungspräsident Wilhelm Wenning fest und er schob noch eins nach: „Man kann es in Bad Rodach gut aushalten.“ Für Wenning stellt sich die Halle unwahrscheinlich attraktiv dar und passt in das Ensemble des Schlossplatzes, wobei eine vernünftig durchdachte Architektur dahinter steht. Der Regierungspräsident lobte die konsequente Arbeit der Stadtsanierung Bad Rodachs im Rahmen der Städtebauförderung und appellierte an die Politik, diese Mittel nicht zu kürzen, da sie der Erhaltung des ländlichen Raumes dienen. Wenning war auf alle Fälle äußerst angetan von dem Geschaffenen, denn er meinte: „Bad Rodach wird weiter blühen und gedeihen.“
Die kirchliche Weihe oblag Pfarrer Ulrich Rauh. Er stelle sie unter das Psalmwort: „Wenn der Herr nicht das Haus baut, arbeiten die umsonst, die daran bauen.“ In Wort und Bild wurde dargestellt, wie es zur neuen Stadthalle kam. Die Wirtschaftlichkeit spielte dabei die große Rolle und der Entschluss, statt eines neuen Kurhauses die Sanierung der 50 Jahre alten Halle vorzunehmen, sei deshalb richtig gewesen. Nicht ohne Stolz wurde auf die technische Finesse der Beleuchtung mit Farblichtwechsel sowie akustische Feinheiten hingewiesen.
Durch das Programm führte Marcel Wagner, ein seit zwei Jahren in Heldritt wohnender Entertainer, der locker vom Hocker, spitzfindig und humorvoll durch das Programm führte. Höhepunkt des Abends war der Auftritt von Bernd Händel, dem Kabarettisten und Sitzungspräsidenten der Veitshöchheimer Faschingsgesellschaft. Hintergründig und reich an Mimik auftretend, dabei als Stimmenimitator manchen Politiker auf die Schippe nehmend, zog er alle Register seines Könnens und hatte, bei allem Ernst des Abends, die Lacher auf seiner Seite.