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Bad Rodach befürchtet Fluglärm


Autor: Stefanie Karl

Bad Rodach, Dienstag, 28. April 2015

Die Pläne für einen Verkehrslandeplatz in Neida sieht der Stadtrat mit Sorge und hat deshalb eine kritische Stellungnahme beschlossen. Nicht zuletzt sieht man die heilklimatischen Bedingungen des Kurortes beeinträchtigt.
Nachdem viele Bürger ihre Einwendungen gegen den Verkehrslandeplatz bereits eingebracht haben, sind inzwischen auch die Kommunen an der Reihe. Der Stadtrat Bad Rodach zeigt sich dabei alles andere als begeistert von dem Großprojekt, das bei Neida (Gemeinde Meeder) geplant ist.  Foto: Berthold Köhler


Der Stadtrat von Bad Rodach sieht die Pläne für einen neuen Verkehrslandeplatz in Neida mit großer Skepsis. Am Montagabend hat der Stadtrat deshalb einstimmig beschlossen, zum laufenden luftrechtlichen Planfestellungsverfahrens der Projektgesellschaft Verkehrslandeplatz Coburg mbH zum Neubau eines Verkehrslandeplatzes am Standort Neida eine kritische Stellungnahme abzugeben.

Die An- und Abflugflächen erstrecken sich über Teile der Wohnbebauung der Ortsteile Carlshan und Breitenau. Daher sei durch die an- und abfliegenden Flugzeuge mit einer Beeinträchtigung der dortigen Wohn- und Lebensverhältnisse zu erwarten, wie Uwe Schmidt von der Stadtverwaltung erläuterte. Auch sei abzusehen, dass die besonders günstigen heilklimatischen Bedingungen in der Kurstadt durch Flugzeugabgase und entsprechende Lärmemissionen nachhaltig negativ beeinflußt werden.

"Es ist mit einer nachteiligen Beeinträchtigung von Bad Rodach als Kur- und Erholungsort zu rechnen", heißt es im Beschluss.

Zusätzlich werden die im Westen und Osten des geplanten Verkehrslandeplatzes bestehenden Vogelschutzgebiete sowie Schutzgebiete, die unter das EU-weite Netz des Naturschutzprogramms Natura 2000 (FFH-Flächen) fallen, angeführt. "Diese Flächen würden bei jedem An- und Abflug überflogen. Nachteilige Auswirkungen auf die dortige besonders schützenswerte Natur sind zu erwarten", erläuterte Uwe Schmidt in seinem Bericht.
Die stadteigene Planungshoheit sieht das Kommunalparlament ebenfalls gefährdet; bei einer Verwirklichung des Großprojektes könne diese eingeschränkt werden, da bauliche Vorhaben - zum Beispiel die Errichtung von Windkraftanlagen - hierdurch verhindert würden.

Nach entsprechenden Vorberatungen der Fraktionsvorsitzenden wurden zudem die Auftragsarbeiten zur Neugestaltung und Erweiterung des Wohnmobilstellplatzes Thermenaue vergeben. Die Ausgaben für die Tiefbauarbeiten liegen mit 248 894 Euro zwar über den Plankosten, sind jedoch nach Aussage von Stadtbaumeister Dirk Hochberger vom Haushalt gedeckt. Die Aufträge für Ver- und Entsorgungsstation und Stromsäulen (28 621 Euro), das Pumpwerk (4000 Euro) sowie eine daran angeschlossene Spülbohrung der Abwasserdruckleitung (6027 Euro) blieben hingegen jeweils unter den zunächst veranschlagten Plankosten.

Baumaßnahmen wird es in diesem Jahr auch an der Bahnlinie Coburg-Bad Rodach geben. Hier sollen zwei Bahnübergänge im Bereich der Elsaer Mühle komplett zurückgebaut werden. Zukünftig soll dafür der Neubau eines bahnparallelen asphaltierten Längsweges nördlich der Eisenbahnstrecke von Coburg nach Rodach für eine Anbindung an die Staatsstraße 2205 auf Höhe der Elsaer Mühle sorgen. Ein ortsansässiges Ingenieurbüro wurde mit der Vorbereitung der Ausschreibung beauftragt. Die Gesamtkosten belaufen sich auf insgesamt 187 000 Euro; hiervon entfallen als Eigenmittel für die Stadt Bad Rodach rund 29 500 Euro, die bereits im Haushaltsplan für 2015 veranschlagt sind.

Vorgetragen wurde zudem der Bauantrag der Oppel GbR auf Errichtung eines Milchviehlaufstalles mit Güllegrube für 120 Tiere im Außenbereich des Ortsteils Roßfeld. Stadtrat Ernst Wilhelm Geiling wies darauf hin, dass mehrere Roßfelder Landwirte Aussiedlerbauten an unterschiedlichen Ortsausgängen der kleinen Ortschaft planen bzw. solche Höfe im Außenbereich bereits bestehen. Sinnvoll für die Entwicklung des Stadtteils wäre nach seiner Meinung eine Zusammenfassung der Bauten an einer Achse, wie dies beispielsweise auch am Reith am Ortsausgang von Bad Rodach in Richtung Heldritt/Lempertshausen gelungen sei.

Minister Brunner kommt

Am 21. Mai wird der bayerische Forstwirtschaftsminister Helmut Brunner zu einer Waldbegehung mit Besichtigung von Schwarzspechthöhlen in Bad Rodach erwartet. Treffpunkt ist um 13 Uhr am Parkplatz der Ausflugsgaststätte Georgenberg. Interessierte sind eingeladen, an der Wanderung teilzunehmen.