Bach und sein Lieblingsschüler in Niederfüllbach
Autor: Jochen Berger
Niederfüllbach, Sonntag, 04. November 2018
Wie ein Orgelkonzert mit Annerose Röder in der Schlosskirche Niederfüllbach Werke des Thomaskantors mit Kompositionen von Johann Ludwig Krebs kombinierte.
Wer von Johann Sebastian Bach und seinen Schülern spricht, kommt an diesem Namen nicht vorbei: Johann Ludwig Krebs. Schließlich galt der im Jahr 1713 in Buttelstedt bei Weimar geborene Krebs als Lieblingsschüler des Thomaskantors.
Historische Wiegleb-Orgel
Ausschließlich Werken von Bach und Krebs widmete Annerose Röder ein Konzert an der historischen Wiegleb-Orgel der Schlosskirche Niederfüllbach.
Stilsicher und stets einfühlsam registriert interpretierte sie im zweimaligen Wechsel Kompositionen von Krebs und Bach. Schon bei Präludium und Fuge Fis-Dur von Krebs ließ sie mit sorgfältiger Phrasierung und stets transparenter Phrasierung hörbar werden, wie viel Krebs von seinem bewunderten Lehrer gelernt hatte.
Das galt dann auch für Präludium und Doppelfuge d-Moll. Hier ließ Annerose Röder in ihrer Interpretation deutlich werden, wie Krebs in diesem ausgedehnten, etwa viertelstündigen Werk den polyphonen Künsten seines Lehrers nacheiferte bis hin zur mächtigen Steigerung am Ende der Fuge.
Ausdauernder Beifall
Anspruchsvolle Kammermusik gab es dazwischen mit Johann Sebastian Bachs dreisätziger Triosonate Es-Dur - von Annerose Röder auf der zweimanualigen Orgel ausdrucksvoll und lebendig in der Stimmführung gestaltet.
Zu den bekanntesten Orgelwerken des Leipziger Thomaskantors zählen Präludium und Fuge G-Dur, die ganz am Ende des Programms standen. Fließend und mit weit ausschwingenden Bögen gestaltete die Organistin das Präludium, prägnant phrasiert und spannungsvoll musizierte sie die abschließende Fuge.
Ausdauernder Beifall für ein klangvolles Orgelkonzert.