B4 gesperrt: Giftige Granate explodiert in Meschenbach
Autor: Christian Bauriedel
Meschenbach, Freitag, 22. August 2014
Bei Bombenräumarbeiten ist bei Meschenbach im Kreis Coburg eine Phosphorgranate aus dem Zweiten Weltkrieg explodiert. Sechs weitere Granaten wurden kontrolliert zur Detonation gebracht. Die Räumarbeiten dauern auch am Samstag an. Der Verkehr wird umgeleitet.
In Meschenbach im Landkreis Coburg ist es am Freitagabend zur Detonation mehrerer Phosphorgranaten aus dem Zweiten Weltkrieg gekommen.
Bereits vor zwei Tagen wurden bei Brückenbauarbeiten Munitionsreste im Flussbett der Itz gefunden. Nachdem der Kampfmittelräumdienst die Gefahr beseitigt hatte, war eine Spezialfirma damit beauftragt, das Gebiet nach weiterer Munition abzusuchen. Hierbei ist es am Freitag, gegen 18 Uhr, zur Explosion einer Handgranate gekommen, die mit der Baggerschaufel aus dem Flussbett gehoben wurde. Verletzt wurde nach Angaben der Polizei bei dieser unkontrollierten Sprengung niemand.
Wie die Polizei Coburg mitteilt, wurden im Anschluss an die erste Detonation von den Kampfmittelbeseitigern sechs weitere Granaten kontrolliert gesprengt. Gegen 20.20 Uhr erfolgte die Zündung im Fluss. Bei den mehr als 60 Jahre alten Sprengkörpern handelt es sich um Phosphorhandgranaten aus dem Zweiten Weltkrieg, unter Fachleuten auch "Nebeltöpfe" genannt.
Anwohner sollten Türen und Fenster geschlossen halten
Da die Gasdämpfe gesundheitsschädlich sind, hatte die Polizei die Anwohner in Meschenbach, Untersiemau und Creidlitz zuvor mit Lautsprecherdurchsagen aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten. Wie die Polizei erklärt, ist das Einatmen der Dämpfe lediglich gefährlich, wenn man sie fünf Minuten direkt in hoch konzentrierter Form einatmet, also direkt am Ort der Explosion. Da die weiße Luft-Gasgemisch-Wolke gut sichtbar war und nicht - wie befürchtet - in die Nähe von bewohntem Gebiet gezogen ist, könne man eine Gefährdung der Gesundheit ausschließen, sagte Polizeihauptkommissar Markus Reißenberger auf Anfrage von inFranken.de. Selbst im Fall von geöffneten Fenstern während der Sprengung bestehe kein Anlass zur Sorge.
Straßen wurden gesperrt - weitere Sperrung erwartet
Die Polizei und die Feuerwehr waren mit einem Großaufgebot vor Ort. Die B4 sowie die Verbindungsstraße zwischen Niederfüllbach und Untersiemau wurden während der Sprengung gesperrt.
Weitere Funde am Samstagmorgen - B4 bleibt gesperrt
Wie die Polizei am Samstagmorgen mitteilt, befindet sich der Kampfmittelräumdienst noch vor Ort. Mit jeder Entfernung von Sprengmitteln, würden neue Gegenstände entdeckt. Es handele sich dabei um unterschiedlichste Kampfmittel. Den Angaben der Polizei zufolge sind Nebeltöpfe, panzerbrechende Munition, und Gewehrmunition gefunden worden. Um für Sicherheit zu garantieren, muss die B4 auch am Samstagvormittag gesperrt bleiben. Zu großräumigen Evakuierungsmaßnahmen wird es wahrscheinlich nicht kommen.
Die Umleitungen sind von der Straßenmeisterei bereits beschildert worden.
Da zum jetzigen Zeitpunkt weitere Munitionsfunde in der Itz derzeit noch nicht auszuschließen seien, könnten die Arbeiten und Sperrug an der Fundstelle noch mehrere Tage andauern.
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