B 4: Jetzt geht es los mit dem Ausbau
Autor: Berthold Köhler
Mönchröden, Samstag, 30. Sept. 2017
Mit bis zu drei Jahren Bauzeit rechnet das staatliche Bauamt Bamberg beim Ausbau der Bundesstraße zwischen Mönchröden und Neustadt.
           
"Ja", bestätigt Jens Laußmann auf telefonische Nachfrage, "zwischen Mönchröden und Haarbrücken tut sich was". Vermutlich wird der Leiter der Servicestelle Kronach beim staatlichen Bauamt im Bamberg bei diesem Satz ein bisschen genervt die Augen verdrehen, denn der Beginn für den Ausbau der Bundesstraße 4 war ursprünglich früher im Jahr vorgesehen. Doch jetzt hat es begonnen, das wichtigste Straßenbauprojekt zwischen Coburg und Sonneberg.
Noch konzentrieren sich die Bauarbeiten auf die rund 500 Meter lange "Vorwegmaßnahme" (so nennt man es in der Fachsprache) zwischen Mönchröden und Haarbrücken. Dort wurde Anfang der Woche der Verkehrsraum eingeengt, damit eine Baufirma die Vorbereitungen für den Bau einer Brücke über die Straße treffen kann. Über die Brücke soll künftig der landwirtschaftliche Verkehr die vielbefahrene Bundesstraße queren können.
Die technischen Gerätschaften, die derzeit neben der ehemaligen Staatsstraße stehen, sind für die "Hangvernagelung" nötig. Wieder ein Fachbegriff, den Jens Laußmann erklären muss. "Eine Spezialfirma sichert den Hang damit statisch ab", erklärt der Servicestellenleiter. Erst wenn der Untergrund gegen Erdbewegungen gesichert ist, können die Widerlager für die neue, 26 Meter überspannende Brücke errichtet werden. Der Zeitplan dafür ist straff, kündigt Laußmann an: "Wir gehen davon aus, mit den Widerlagern noch heuer fertig zu werden."
Weil der Arbeiten jetzt beginnen, bleibt den Autofahrern Ärger während der Wintermonate erspart. Jens Laußmann geht davon aus, dass es "weitere Behinderungen nicht geben wird". Das heißt: Die schon seit Wochenbeginn geltende Begrenzung der Höchstgeschwindigkeit auf 50 Kilometer pro Stunden direkt neben der Baustelle wird bestehen bleiben, das war es dann aber. "Gut, dass wir dort eine breite Straße haben", sagt Laußmann angesichts der breiten Baugrube direkt neben der B 4.
Neben den Fundamenten für das Brückenbauwerk läuft ein paar Meter weiter noch ein weiterer Teil der Vorwegmaßnahme: Ein "Mikrotunnel" wird bei laufendem Verkehr unter der Bahnstrecke zwischen Rödental und Mönchröden hindurch gebohrt. Der wird künftig dazu dienen, das von der Straßenoberfläche ablaufende Wasser Richtung Röden weg zu bekommen. Dabei muss ordentlich gearbeitet werden, schließlich sind Teile des Rödengrunds als Wasserschutzgebiet eingestuft.
Richtig rund wird es auf der Baustelle dann im kommenden Jahr gehen. Da wird der Begleitweg neben der Bundesstraße errichtet, auf dem während der Straßenbauarbeiten der Verkehr Richtung Haarbrücken an der Baustelle vorbei geleitet wird. Auf Höhe der Brücke wird die B 4 auf langer Strecke tiefer gelegt - sonst geht es sich mit der Durchfahrtshöhe nicht aus. Wie es nach 2018 weitergeht, darauf will sich Jens Laußmann noch nicht festlegen lassen: "Über alles, was von der Vorwegmaßnahme bis nach Haarbrücken passiert, reden wir dann, wenn es so weit ist." Der Leiter der Kronacher Dienststelle des Staatlichen Bauamtes ist "absolut optimistisch", dass alle im kommenden Jahr vorgesehenen Arbeiten laut Zeitplan fertig werden. Für den Ausbau der restlichen Strecke, bis Haarbrücken sind es immerhin noch anderthalb Kilometer, hat das Staatliche Bauamt die Jahre 2019 und 2020 vorgesehen. Rund sieben Millionen Euro sind für das Gesamtprojekt finanziell veranschlagt, auf die Vorwegmaßnahme inklusive aller dafür notwendigen Bauwerke entfallen dabei schon 2,6 Millionen Euro.