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B 303: Neun Monate Sperrung bei Oberelldorf


Autor: Berthold Köhler

Oberelldorf, Freitag, 13. November 2015

Das Staatliche Bauamt Bamberg hat mit den vorbereitenden Arbeiten für den Ausbau der Bundesstraße 303 im westlichen Landkreis Coburg bereits begonnen. Richtig los geht es aber erst im Frühling, wenn die B 303 auf Höhe des Seßlacher Stadtteiles komplett gesperrt wird.
Die Bundesstraße 303 bei Oberelldorf. Foto: Berthold Köhler


Die Autofahrer müssen sich im kommenden Jahr auf massive Behinderungen im westlichen Landkreis Coburg einstellen. Vermutlich rund ein dreiviertel Jahr wird die Bundesstraße 303 bei Oberelldorf gesperrt. Grund ist der Ausbau der dortigen Ortsdurchfahrt - ein Projekt, das schon seit Jahren gefordert wird. "Die Bürger haben in den vergangenen Jahren genug gelitten", sagte Bürgermeister Martin Mittag (CSU), als gestern im Seßlacher Stadtteil eine Besprechung zum Bauablauf stattfand.
Für die Servicestelle Kronach des Staatlichen Bauamtes Bamberg ist die rund 2700 Meter lange Baustelle (die in zwei Abschnitte aufgeteilt wird) "ein ganz schöner Brocken", wie Servicestellenleiter Jürgen Woll berichtete. Rund 6,5 Millionen Euro nimmt der Freistaat Bayern in die Hand, um die Ortsdurchfahrt sicherer zu gestalten.

Der erste Bauabschnitt, er geht von der Bezirksgrenze zu Unterfranken bis kurz nach Oberelldorf, ist mit zweieinhalb Millionen Euro angesetzt.
Die derzeit neben der B 303 laufenden Bauaktivitäten bezeichnete Woll als "begleitende Arbeiten". Diese dienen in erster Linie der Erstellung eines neuen Wirtschaftsweges, auf dem im kommenden Jahr die Anlieger, Feuerwehren und Rettungsdienste von der Oberelldorfer Siedlung ins "alte Dorf" fahren können.
Sonst aber niemand, denn der restliche Verkehr wird weiträumig umgeleitet. Wie, darüber laufen derzeit noch die Gespräche. Aber für Timo Sommerluksch von der Verkehrsbehörde am Landratsamt ist schon klar: "Wir müssen das Problem weiträumig lösen." Deshalb ist der Landkreis Haßberge erster Ansprechpartner, was die Umleitungsstrecke angeht.


Mannshohe Rohre

Hohen Aufwand betreibt das Staatliche Bauamt, um die Alster samt ihrer Tierwelt unter der neuen Trasse der B 303 durchzubekommen. 180 Zentimeter im Durchmesser starke Rohre (Jürgen Woll: "Die habe selbst ich noch nicht so oft gesehen.") werden für den Bach eingebaut, die parallelen Amphibiendurchlässe haben 150 Zentimeter Durchmesser. Und in der Ortsdurchfahrt, da wählte Projektleiter Harald Schnappauf klare Worte, "wird dann sowieso kein Stein mehr auf dem anderen bleiben". Im März/April (je nach Witterung) wird mit dem ersten Bauabschnitt begonnen, erst im Dezember dürfte Schluss sein.
Für Martin Mittag hat der Ausbau der Bundesstraße enorme Bedeutung - insbesondere für die wirtschaftliche Attraktivität der Stadt. Die B 303 sei Schließung die Hauptader, über die Seßlach - in Ermangelung eines Autobahnanschlusses - mit Lastwagen erreichbar sei. Dass die Sperrung Probleme und vermutlich auch Ärger mit sich bringen wird, ist dem Bürgermeister aber auch klar. Deshalb wirbt er um Verständnis: "Eine neue Straße entsteht nun einmal nicht über Nacht."
Im Seßlacher Rathaus, das verriet Mittag auch, gehen die Gedankenspiele zur Verkehrsinfrastruktur ohnehin schon eine Etappe weiter. Sollte die Oberelldorfer Ortsdurchfahrt fertig sein, erhofft sich der Bürgermeister einen schnellen Ausbau der Staatsstraße 2204 zwischen Seßlach und Dietersdorf. Dies habe ihm der bayerische Innen-Staatssekretär Gerhard Eck (CSU) schließlich schriftlich zugesichert.