Ausverkauft! Ansturm auf Tickets für die Toten Hosen in Coburg
Autor: Oliver Schmidt
Coburg, Montag, 28. Oktober 2019
Erst in zehn Monaten spielen die Toten Hosen auf dem Coburger Schlossplatz - doch bereits jetzt gibt es keine Karten mehr. Der jetzt drohende Schwarzmarkt-Handel soll mit Hilfe einiger Maßnahmen erschwert werden.
Neuer Rekord in der Geschichte des HUK-Coburg-Open-Air-Sommers: Rund zehn Monate vor dem Gastspiel der Toten Hosen am Samstag, 22. August 2020, auf dem Schlossplatz ist das Konzert bereits restlos ausverkauft. Und, ebenfalls rekordverdächtig: Die knapp 15000 Tickets, die ausschließlich über die Homepage der Toten Hosen verkauft wurden, waren innerhalb von noch nicht einmal zehn Tagen vergriffen.
Mehrere Zusatzkonzerte
"Das war zu erwarten", sagt Gaby Heyder vom dafür zuständigen Veranstaltungsservice Bamberg. Aufgrund der enormen Beliebtheit der Punkrockband seien in einigen Großstädten wie Dortmund, Düsseldorf und München auch schon Zusatzkonzerte anberaumt worden. Insgesamt sind für die "Unplugged"-Tour der Toten Hosen im kommenden Jahr 29 Konzerte in Deutschland, Österreich und der Schweiz geplant - neun davon sind bereits ausverkauft. Für ein Konzert, nämlich für das Zusatzkonzert in Zürich, beginnt der Vorverkauf erst noch.
Davon abgesehen, dass Karten für die Toten Hosen offenbar weggehen wie "warme Semmeln", gibt es beim Vorverkauf noch eine weitere Besonderheit: Er erfolgt ausschließlich über die eigene Internetseite der Band.
Das mag auf den ersten Blick finanzielle Vorteile bringen. Denn auf diese Weise landen die Vorverkaufsgebühren ebenfalls auf dem Konto der Toten Hosen. Auf den zweiten Blick ermöglicht diese Art des Vorverkaufs aber auch einen gewissen Schutz vor Schwarzmarkt-Handel. "Komplett verhindern kann man den Schwarzmarkt zwar nie", sagt Gaby Heyder, "aber sehr viel mehr, als es die Toten Hosen tun, kann man eigentlich nicht dagegen machen."
Konkret sieht das so aus, dass vor allem keine Hamsterkäufe möglich sind. So waren auch für das Konzert in Coburg über die Internetseite der Toten Hose pro Bestellvorgang maximal vier Karten erhältlich. Laut Gaby Heyder wird auch darauf geachtet, dass dieselbe Person nicht mehrmals Karten kauft. Jede Karte enthält zudem ein Feld, auf dem der Name des Besitzers einzutragen ist. Ebenso ist der Hinweis aufgedruckt: "Auf einen Dritten ist die Zugangsberechtigung nur übertragbar, wenn der Dritte keinen höheren Preis als den auf der Karte ausgewiesenen Preis zahlt." Maximal zulässig sei nur ein "Nebenkostenaufschlag" in Höhe von 25 Prozent, zum Beispiel für Porto - und Vermittlungskosten.
Whitney Houston bleibt unerreicht
Mit der Zuschauerzahl von 15 000 werden die Toten Hosen den zweiten Platz der "ewigen Zuschauerrangliste" für Schlossplatz-Konzerte einnehmen - zusammen mit Mark Forster, dessen 2019er Konzert ebenfalls ausverkauft war. Den wohl ewigen Zuschauerrekord hält Whitney Houston: Sie konnte 1999 sogar etwas mehr als 15000 Fans anlocken, weil für den Schlossplatz damals noch nicht so strenge Sicherheitsauflagen galten. Heute sind 15000 Fans die absolute Obergrenze.
Ansturm auch auf die anderen Konzerte auf dem Coburger Schlossplatz
Mit Mark Forster, Pur, Michael Patrick Kelly und auch Roland Kaiser war in diesem Jahr sehr viel "mainstream" beim HUK-Coburg-Open-Air-Sommer auf dem Schlossplatz zu hören, wie Gaby Heyder vom dafür zuständigen Veranstaltungsservice Bamberg einräumt. Im kommenden Jahr, das lässt sich bereits jetzt mit Blick auf Sarah Connor (Donnerstag, 20. August), Avantasia (Freitag, 21. August) und die Toten Hosen (Samstag, 22. August) sagen, wird das Musikangebot deutlich abwechslungsreicher sein und damit auch ein noch breiteres Publikum ansprechen.