Ausdrucksvolle Klänge zum Advent
Autor: Christine Luche
Neustadt bei Coburg, Montag, 17. Dezember 2018
Wie die Kantorei St. Georg und das Orchester der Gesellschaft der Musikfreunde Neustadt ein gut besuchtes Kantaten-Konzert gestalteten.
Freunde barocker Kantatenmusik kamen am Sonntag beim Adventskonzert der Kantorei St. Georg in Neustadt voll auf ihre Kosten.
Neustadts Kantor Markus Heunisch hatte hierzu ein siebzigminütiges, sechsteiliges Arrangement mit wohlklingenden Werken des ausgehenden siebzehnten und beginnenden 18. Jahrhunderts zusammengestellt. Sämtliche Vokalsolisten hatten einen direkten Bezug zu Coburg.
Während die aus Coburg stammende Sopranistin Nora Lentner inzwischen in Leipzig engagiert ist, kamen die weiteren Solisten aus den Reihen des Landestheaters. Die Altistin Ioana Tautu sprang dabei kurzfristig für die erkrankte Alexandra Jakob ein.
Zuverlässiges Fundament
Dem hiesigen Publikum durchaus bekannt sind der Tenor Sascha Mai und der Bassist Marcello Mejia-Mejia.
Das Orchester bestehend aus Streichern, zwei Flöten und zwei Oboen mit Instrumentalisten der Gesellschaft der Musikfreunde Neustadt sowie Wolfgang Friedrich an der Truhenorgel bereiteten Solisten und Chor ein stets zuverlässiges, warm klingendes Fundament.
"Mache dich auf, werde Licht" hieß es zu Beginn. Marcello Meija-Meija leitete die Kantate von Johann Ludwig Bach, auch "Meininger Bach" genannt, mit tragfähigem, sonorem Bass ein. Im wohl intonierenden Solistenquartett waren immer wieder Nora Lentner mit ihrem frischen raumfüllenden Sopran, Ioana Tautu mit dunklem Alt, sowie Sascha Mai mit lyrisch gefärbtem Tenor zu hören. Der gut aufgestellte, bestens einstudierte Chor setzte den Schlusspunkt dieser ersten Kantate. "Machet die Tore weit" eines eher unbekannteren Komponisten dieser Schaffensperiode, Christian Ludwig Boxberg, geriet zu einer Besonderheit.
Mit Brillanz und Aussagekraft interpretierte Nora Lentner die hübsche Komposition. Zwei weitere Werke stammten von Dietrich Buxtehude "Wie soll ich dich empfangen", sowie "In dulci jubilo", wobei letztere dem aufmerksam agierenden Chor vorbehalten war.