Ausbau der Kreisstraße CO17 liegt auf Eis
Autor: Berthold Köhler
Unterwohlsbach, Donnerstag, 02. Oktober 2014
Bei der Unterwohlsbacher Ortsdurchfahrt gibt es noch viele Fragezeichen - besonders, was die Kosten angeht. Auch in Oberelldorf zeigt sich der Ausschuss skeptisch, was die erwarteten Baukosten angeht.
Der für das kommende Jahr vorgesehene Ausbau der Ortsdurchfahrt auf der Kreisstraße CO17 ist ins Wanken geraten. Am Donnerstag konnte sich jedenfalls der Kreis-Bauausschuss nicht darauf einigen, das Projekt mit ursprünglich von der Verwaltung angesetzten 712.000 Euro Kosten für den Landkreis auf den Weg zu bringen. "Wenn ich mir die Straße so anschaue, dann gibt es Ortsdurchfahrten, die wesentlich schlechter sind", sagte Landrat Michael Busch (SPD).
Die Unklarheiten zum Ausbau fingen aber schon bei der Diskussion über die Baukosten an: 823.000 Euro gesamt, 712 000 Euro Landkreisanteil (den Rest sollte die Stadt Rödental tragen), 152.000 Euro nicht förderfähige Kosten - das war nicht nur dem Landrat alles ein bisschen zu viel.
Als sich dann bei einer detaillierteren Aufschlüsselung der Berechnung durch Jürgen Alt (Tiefbauabteilung Landratsamt) noch herausstellte, dass das mit der Planung beauftragte Ingenieurbüro vermutlich einen Berechnungsfehler fabrizierte, legte der Ausschuss seinen Beschluss erst einmal auf Eis - trotz der Hochrechnung von Alt, dass vermutlich rund 650 000 Euro für den Ausbau auch ausreichen dürften.
Tempo 30 bleibt
Egal, ob die CO17 in Unterwohlsbach nun 2015 oder erst später ausgebaut wird - die Beschränkung auf eine Höchstgeschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde auf der Ortsdurchfahrt dürfte bleiben. Dies erfuhr Walter Thamm (CSU) auf seine Anfrage. Wie ihm Jürgen Alt erläuterte, wurde "Tempo 30" in Unterwohlsbach deshalb erlassen, weil im Dorf zahlreiche unübersichtliche Einfahrten auf die Hauptstraße führen. Und diese Situation werde sich wohl auch nach dem Ausbau der CO17 nicht ändern. Dieser Einschätzung stimmte auch der Rödentaler Bürgermeister, Marco Steiner (Freie Wähler), zu: "Ich würde jetzt nicht davon ausgehen, dass die Beschränkung wegfällt."
Oberelldorf: Das wird teuer
Die Angst, dass der Ausbau der Oberelldorfer Ortsdurchfahrt (Kreisstraße CO16) zu einem finanziellen Fass ohne Boden werden könnte, hat dazu geführt, dass auch dieses Projekt zumindest bis zur November-Sitzung des Kreis-Bauausschusses auf Eis liegt. Das Hauptproblem im Seßlacher Stadtteil ist eine lange Mauer, die in der Oberelldorfer Siedlung an der Kreisstraße entlang verläuft. Die gehört teilweise der Stadt, teilweise den privaten Grundstückseigentümern und scheint ihre besten Jahre hinter sich zu haben. Sollte nun durch den Straßenausbau durch den Landkreis die Mauer beschädigt werden oder gar umkippen, kann sich der Landkreis auf langwierige (juristische) Auseinandersetzungen gefasst machen. Dass die Mauer auf ihre Kosten saniert wird, haben die Anlieger schon entschieden abgelehnt.
Das alles war Landrat Michael Busch aus finanzieller Sicht dann doch ein bisschen zu undurchsichtig - noch dazu, weil an anderer Stelle in Oberelldorf eine Scheune steht, die vermutlich auch noch mit einer Stützmauer vor der Kreisstraße geschützt werden muss. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir das mit den Kosten hinkriegen", sagte Busch mit Blick auf die Aufstellung von Alt, in der 433.000 Euro für die Straße standen.
Der Landrat wird sich nun persönlich um die Sache kümmern und noch einmal das Gespräch mit der Stadt Seßlach und den Anliegern suchen. Es könne doch nicht sein, dass der Landkreis die CO 16 ausbaue und dann eine unansehnliche Stützmauer am Straßenrand stehenbleiben. "Ich bin nicht gewillt, es so zu machen", verdeutlichte Busch seinen Ehrgeiz, hier eine einvernehmliche Lösung zu finden.