Druckartikel: Auftakt im Schützenhaus-Prozess: Angeklagter äußert sich

Auftakt im Schützenhaus-Prozess: Angeklagter äußert sich


Autor: Ulrike Nauer

Coburg, Montag, 22. Juli 2013

Am Landgericht Coburg hat am Montag der Prozess gegen Ulrich S. begonnen. Die Anklage lautet auf Totschlag.
Der Angeklagte Ulrich S. (rechts) mit seinem Verteidiger Hans-Heinrich Eidt. Foto: Ronald Rinklef


Die Verhandlung begann pünktlich um 9 Uhr. Der Publikumsandrang war groß. Auch viele Medienvertreter waren gekommen und fotografierten den angeklagten Ulrich S. beim Betreten des Sitzungssaals. Sein Anwalt Hans-.Heinrich Eidt griff irgendwann mal leicht genervt ein: "Lasst's gut sein", raunte er den Fotografen zu.

Wenig später wird bereits die Tatwaffe begutachtet. Mit dem Gewehr hat Ulrich S. seine Frau Marie erschossen - die Frage ist nur: aus Vorsatz oder aus Versehen?

Und es geht auch gleich ins Detail, was den Zustand der Beziehung zwischen Ulrich S. und seiner Frau betrifft. So existiert noch ein reger Mail-Verkehr aus dem August vergangenen Jahres. Demnach wollte er sich von ihr trennen, was sie aber nicht wolle. Wörtlich schrieb er in einer Mail: "Gib mich frei!" Sie antwortete: "Du bist niemals frei!"

Eine wichtige Rolle spielte demnach auch die Ex-Frau von Ulrich S. Marie wollte von Coburg weg, weil die Ex-Frau noch immer alles kontrollierte, wie sie behauptete. Sie mochte zwar die Ex-Frau, wollte aber endlich auf eigenen Beinen stehen, wie Ulrich S. berichtete Marie wollte deshalb zusammen mit Ulrich S. nach München - aber das wollte Ulrich S. wiederum nicht, weil er seine Ex-Frau nicht im Stich lassen wollte, weil deren Gaststätte die Insolvenz gedroht habe. Letztlich habe man sich aber wieder versöhnt, wollte sogar die kirchliche Trauung nachholen, und es gab Pläne für ein Kind.