Aufbruchstimmung beim VfL Frohnlach
Autor: Christoph Böger
Frohnlach, Montag, 09. Juli 2018
Der Landesliga-Absteiger VfL Frohnlach präsentierte am Montagabend sein neues Team. Mit sieben Neuzugängen will der Klub sofort zurück in die Landesliga.
Beim VfL Frohnlach herrscht trotz der angestrebten und dann schnell wieder geplatzten Fusion mit dem TSV Sonnefeld und zwei Abstiegen in Folge so etwas wie Erleichterung. Das klingt paradox, ist aber so. Grund: Der Worst Case 2018 wurde verhindert!
Vor rund einem halben Jahr, als während der Landesliga-Winterpause schon befürchtet wurde, dass die Mannschaft von der Bayernliga bis hinunter in die Bezirksliga durchgereicht werden könnte, kursierte in Fußballerkreisen nämlich ein Gerücht, das sich hartnäckig hielt: Der langjährige Vorzeige- und stets in der höchsten Liga der Region spielende Klub muss sich aus dem Spielbetrieb zurückziehen! Gravierender Personalmangel und fehlende Man-Power seien dafür mögliche Ursachen. Doch weit gefehlt!
Den Super-Gau verhindert
Denn soweit ließen es die VfL-Macher erst gar nicht kommen. Ganz im Gegenteil: Mit der Verpflichtung ihres langjährigen Spielmachers Bastian Renk ("Unser verlorene Sohn ist zurückgekehrt"/O-Ton Vorsitzender Ulrich Kossak gestern Abend) ging ein Ruck durch den Klub. Schnell machte sich im Frühjahr Aufbruchstimmung breit. Als fest stand, dass die erhoffte Zusammenarbeit mit dem Nachbarn TSV Sonnefeld nicht klappt, setzte der "Wischi-Klub" mit Ulrich Kossak, seinem Stellvertreter Klaus Schillig und Abteilungsleiter Michael Werner an der Spitze schnell wieder auf die "blau-weiße Solokarte". Und das mit durchschlagenden Erfolg.
Sieben Jungs vom TSV Sonnefeld
Im Sog von Bastian Renk entschieden sich sechs weitere Spieler des Landesliga-Konkurrenten TSV Sonnefeld für einen sechs Kilometer langen "Seitensprung" zum Nachbarklub. Einige Spieler, die bereits über ihren Abschied vom VfL laut nachdachten, entschieden sich daraufhin zu bleiben. Mit Daniel Oppel wurde zudem ein antrittsschneller, torgefährlicher Stürmer vom FC Lichtenfels verpflichtet. Und das, obwohl sich der Ex-Gruber, der derzeit ein Haus baut und auch für den TBVfL Neustadt-Wildenheid auf Torejagd ging, im Winter bereits für einen Wechsel zum TSV Sonnefeld entschieden hatte.In der Summe macht das natürlich einen schlagkräftigen Spielerkader, der sich seit vier Wochen unter der Regie ihres ehrgeizigen Spielertrainers gewissenhaft auf die Bezirksliga-Saison 2018/2019 vorbereitet.
Gestern Abend wurden die Neuzugänge nun auch offiziell im Willi-Schillig-Stadion präsentiert. Zwar hatte die Veranstaltung lange nicht das Flair zurückliegender Jahre, als Groß-Sponsor Willi Schillig zahlreiche Fans bei Freibier und kostenlosen Bratwürsten begrüßte, doch da war sie wieder spürbar: Die unübersehbare Aufbruchstimmung - es herrschte beste Laune und großer Optimismus!
Dazu kommt erstmals auch Vorfreude auf eine Punktrunde in der Bezirksliga Oberfranken West. Dort, wo in der Vergangenheit nicht einmal mehr die Reserve spielte, geht der ehemalige Regional- und langjährige Bayernligist nämlich ab sofort an den Start. Und das mit sehr großen Ambitionen.