Auf drei Herberts folgt Stephan
Autor: Ulrike Nauer
Coburg, Montag, 21. Januar 2019
Das Gymnasium Alexandrinum erhält zum 16. Februar einen neuen Schulleiter. Herbert Brunner tritt nach neun Jahren am "Alex" in den Ruhestand.
Seit 32 Jahren hießen alle männlichen Schulleiter am Alexandrinum mit Vornamen Herbert. Diese Ära geht nun zu Ende. Das Coburger Gymnasium bekommt zum 16. Februar einen neuen Schulleiter: Stephan Feuerpfeil wechselt vom Casimirianum in den Chefsessel seiner ehemaligen Schule. Herbert Brunner, der das Alexandrinum seit dem Schuljahr 2010/11 leitete, verlässt sein "Herbertinum" (siehe unten) und tritt in den Ruhestand.
"Ich hätte schon noch ein Jahr länger machen können", sagt Herbert Brunner am Montagnachmittag, als er den Wechsel offiziell bekannt gibt. Aber so schön wie in diesem Jahr wären die Termine für ihn im Februar 2020 nicht zusammengefallen. Genau an seinem letzten Diensttag, dem 15. Februar, wird Brunner nämlich 65 Jahre alt. Außerdem feiert er sein 40. Dienstjubiläum - und Zwischenzeugnisse gibt's auch noch.
Entscheidung im September
;"Viele haben mir nicht geglaubt, als ich im vergangenen September gesagt habe, ich höre auf", erzählt Brunner schmunzelnd. So ging es auch dem Leiter des Gymnasiums Casimirianum, Burkhard Spachmann, der mit Brunner seit Jahrzehnten gut bekannt ist. Für ihn bedeutet der Ruhestand seines Kollegen eine logistische Herausforderung, denn der künftige Direktor des Alexandrinums, Stephan Feuerpfeil, war in den letzten beiden Jahren Spachmanns ständiger Stellvertreter am Casimirianum.
Nun muss zum einen ein neuer ständiger Stellvertreter gefunden werden, zum anderen ein Lehrer, der Feuerpfeils Fächer Mathematik und Physik unterrichtet. Dieses Problem ist bereits gelöst, die Stelle bleibt praktisch in der Familie. Feuerpfeils Frau, Margitta, unterrichtet die gleiche Fächerkombination wie ihr Mann, und wird vom Alexandrinum ans Casimirianum wechseln. "Ich darf ja nicht Dienstvorgesetzter meiner Ehefrau sein", erläutert Stephan Feuerpfeil.
Im November wurde die Stelle des Schulleiters ausgeschrieben. Für die Entscheidung, sich zu bewerben, blieben dem 48-Jährigen nur 14 Tage Zeit. Dass es an seiner ehemaligen Schule - Feuerpfeil hatte von Februar 2000 bis Februar 2017 am "Alex" unterrichtet - geklappt hat, sei für ihn ein reizvoller Schritt. "Ich finde es spannend, auch wenn die Schule vertraut ist", erklärt Feuerpfeil. "Man lernt das Kollegium und auch die Schüler neu kennen, aus einer anderen Perspektive."
Große Fußstapfen zu füllen
;Burkhard Spachmann bedauert den Weggang seines Stellvertreters ("er hinterlässt eine große Lücke, ich hatte schon fünf Jahre mit ihm gerechnet"), hat aber auch Verständnis und ist zuversichtlich, dass Feuerpfeil sein neues Amt gut machen werde. "Als Stellvertreter lernt man schon eine Menge, aber Chef ist noch mal was anderes." Die Fußstapfen, die Brunner hinterlasse, seien schon groß, sagt Spachmann.
Brunner sieht das entspannt. Er freue sich auf die freie Zeit und hat sich einiges vorgenommen: Geschichtsbücher lesen, reisen und zu Hause gebe es auch genug zu tun. "Eines werde ich aber ganz bestimmt nicht tun", sagt Brunner und lacht, "für ausfallenden Unterricht einspringen!"