Auf Dauer eine Spur weniger
Autor: Ulrike Nauer
Coburg, Freitag, 10. März 2017
Die fünfwöchige Sperrung in der Schützenstraße hat gezeigt, dass die Reduzierung der beiden Geradeausspuren sich günstig auf die Sicherheit auswirkt.
Die Sperrbaken auf der linken Geradeausspur in der Schützenstraße sind seit Freitagmorgen verschwunden, die Spur in Richtung Frankenbrücke ist wieder frei befahrbar. Doch auf Dauer soll es an dieser Stelle tatsächlich nur noch eine Geradeausspur geben. Zu diesem Ergebnis kommt die Coburger Unfallkommission nach fünf Wochen Testphase. Am Freitagmorgen hatten sich die Mitglieder getroffen, um den Versuch auszuwerten und das weitere Vorgehen zu besprechen.
"Wir haben festgestellt, dass sich die Sperrung sehr positiv auf die Sicherheit auswirkt", sagt Ordnungsamtsleiter Kai Holland, der gemeinsam mit Vertretern der Polizei, der SÜC und des Coburger Entsorgungs- und Baubetriebs die Unfallkommission bildet. Es habe während der Testphase keine Unfälle gegeben. "Wir wissen aber auch, dass das keine wissenschaftliche Aussage ist", betont Holland.
Dass es bei einer Spur weniger immer wieder zu Staus komme, sei natürlich weniger gut. "Die Videoüberwachung hat gezeigt, dass es immer mal wieder kurzzeitig Rückstaus bis hinauf in die Obere Anlage und in die Ketschendorfer Straße gibt", sagt Kai Holland. "Nichts Dramatisches, da liegen wir im Minutenbereich." Aber selbst wenige Minuten reichen aus, um manchen Autofahrer zu ärgern. Deshalb soll die Idee, die Spuren auf eine zu reduzieren, grundsätzlich weiterverfolgt, aber gleichzeitig an der Vermeidung von Staus gearbeitet werden.
Zunächst werde der Planungsauftrag konkretisiert und dann an das Ingenieurbüro weiter gegeben, das auch die Signalsteuerung der Ampelanlagen konzipiert hat, erläutert Holland. "Dann werden wir sehen, welche technischen Möglichkeiten es an dieser Stelle gibt." In den Planungsauftrag soll auch gleich die Optimierung der Linksabbieger-Ampeln auf der Angerkreuzung aufgenommen werden. So lasse sich zusätzlich vermeiden, dass es etwa beim Linksabbiegen von der Bamberger Straße in Richtung Frankenbrücke zu Konflikten auf der Kreuzung komme. "Bis Mitte des Jahres wollen wir eine klare Entscheidung haben", sagt Holland.
2016 hatte es auf der Angerkreuzung 18 Unfälle gegeben - in acht Fällen hatte es zwischen Geradeausfahrern von der Schützenstraße zur Frankenbrücke und Linksabbiegern (vom Schillerplatz in die Goethestraße) gekracht. Treten an einer bestimmten Stelle pro Jahr fünf oder mehr ähnlich gelagerte Unfälle auf, spricht die Kommission von einem Unfallschwerpunkt. Die Sperrung war zunächst für drei Wochen geplant gewesen, wurde dann aber auf fünf Wochen verlängert, um noch mehr Erkenntnisse gewinnen zu können.