Auch Sonnefeld will keine Höchstspannungsleitungen
Autor: Klaus Oelzner
Sonnefeld, Donnerstag, 17. Dezember 2015
Mit der 110-kV-Bahnstromleitung Süd kann die Gemeinde Sonnefeld leben, mit den im Netzentwicklungsplan ausgewiesenen Höchstspannungsleitungen jedoch nicht.
Sonnefeld kann nun mit der 110-kV-Bahnstromleitung Süd leben. Denn die von der Gemeinde vorgebrachten Einwände und Änderungswünsche wurden vom Eisenbahn-Bundesamt (Außenstelle Erfurt) im Planfeststellungsbeschluss berücksichtigt. Unter diesem Vorzeichen stellten Bürgermeister Michael Keilich (CSU) und Hauptamtsleiter Stefan Markus die Planunterlagen in der Gemeinderatssitzung am Mittwoch im großen Sitzungssaal des Rathauses vor.
Die Leitungstrasse verläuft (schon bisher) von der Sonnefelder Kläranlage bis in den Gemeindeteil Wörlsdorf quer durch das östliche Gemeindegebiet in Richtung Thüringen, um die Umspannstation Roth bei Effelder zu erreichen. Im Bereich Sonnefeld sehen die Planungen geringfügige Standortverschiebungen und bis zu 650 Zentimeter höhere Masten vor.
Plan ist bald einsehbar
Die Planunterlagen werden vom 11. bis 25.
Dreiseitige Stellungnahme
"Wir müssen wach bleiben, alle Planungen ablehnen, um für unsere Region etwas zu erreichen", unterstrich der Bürgermeister mit Blick auf Bestrebungen, zu bestehenden Belastungen von Mensch, Landschaft und Natur durch den Raum Sonnefeld/Weidhausen eine weitere Höchstspannungsleitung entstehen zu lassen. "Weitere Eingriffe durch Großprojekte sind nicht mehr hinnehmbar und werden auch nicht mehr akzeptiert.
Die Errichtung einer zusätzlichen Leitung kann jedenfalls nicht mit Erhöhung der Versorgungssicherheit gegründet werden", heißt es in der dreiseitigen Stellungnahme der Kommune.
Zufrieden mit heftigem Protest
Mit mangelnder Transparenz, fehlender energiewirtschaftlicher Notwendigkeit, nicht einhaltbaren Mindestabständen und erheblichen negativen Umweltauswirkungen auf biologische Vielfalt und Landschaft begründete die Region ihre einstimmige Ablehnung des bekannt gewordenen Millionenprojekts Netzentwicklungsplans 2025 P44 mod. Keilich zeigte sich zufrieden, dass Hunderte Sonnefelder Bürger während der Einspruchsphase ihrem ablehnenden Protest nach Berlin schriftlich Ausdruck verliehen hätten.Günter Engel (GUB) berichtete dem Gremium von der örtlichen Rechnungsprüfung für das Haushaltsjahr 2014. Das von Heiko Lech geführte Rechnungswesen hatte ein Volumen von knapp 13 Millionen Euro (8,6 im Verwaltungs- und 4,4 im Vermögenshaushalt) zu bewältigen.
Der Schuldenstand wurde nach dem Willen des Gemeinderats auf fünf Millionen beziehungsweise knapp über 1000 Euro pro Kopf der Bevölkerung zurückgeführt. Da das immer noch über dem Landesdurchschnitt liegt, ergab sich für den Vorsitzenden des Prüfungsausschusses die Forderung, weiteres Augenmerk auf Schuldentilgung zu legen.
Diskussion über Ausgaben
Obwohl sich im Bericht keine wesentlichen negativen Anmerkungen ergaben, waren unter anderem die Behandlung von Abwassergebühren und außerplanmäßige Ausgaben im Rahmen der dreitägigen Jubelfeiern zu "125 Jahre Namensgebung" Anlass für Diskussionen.
Nachdem diese beendet waren, stimmten die Ratsmitglieder sowohl der Feststellung der Jahresrechnung 2014 als auch der Entlastung der Verwaltung ohne Bedenken zu.Die vom erhöhten Verkehrsaufkommen geplagten Hassenberger müssen wohl noch weiter darauf warten, dass sich in ihrem Gemeindeteil etwas gegen das erhöhte Verkehrsaufkommen tut. Ohne greifbares Ergebnis blieb jedenfalls eine Stellungnahme des Landratsamtes. Bürgermeister Keilich meinte enttäuscht: "Selbst sich Tag für Tag ergebende Gefahrensituationen an der verwinkelten Engstelle Schlosskirche konnten die Verantwortlichen nicht von der gewünschten Sperrung der Kreisstraßendurchfahrt für Lkw-Verkehr überzeugen. "