Jana (30) aus Coburg plant Atlantiküberquerung im Ruderboot - "viele verstehen es nicht"
Autor: Ellen Schneider
Coburg, Montag, 31. März 2025
Vor drei Jahren stieg Jana Stahl erstmals in ein Ruderboot, mit dem festen Ziel, eines Tages den Atlantik zu überqueren. Jetzt laufen die Vorbereitungen, und in wenigen Monaten soll die gebürtige Oberfränkin ihre Reise beginnen.
"Wenn ich daran denke, finde ich das schon auch wahnsinnig krass, dass man das so machen kann und das funktioniert", sagt Jana Stahl über ihre Pläne. Die 30-Jährige ist in Dörfles-Esbach im Landkreis Coburg aufgewachsen, auch ihre Familie lebt noch dort. Sie selbst wohnt heute in Berlin - und hat noch in diesem Jahr ein großes Abenteuer vor sich: Mit drei anderen Frauen will sie den Atlantik überqueren. Circa 45 Tage wird das dauern, schätzt Stahl im Gespräch mit inFranken.de.
Die Überquerung soll im Rahmen der "World's toughest Row" stattfinden - einem Wettbewerb, bei dem jährlich 30 bis 40 Teams wahlweise über den Atlantik oder den Pazifik rudern. Davon habe sie durch eine Dokumentation erfahren. Damals hat Stahl noch keine Berührungspunkte mit dem Rudern, trotzdem nimmt sie sich vor: Sie will trainieren und irgendwann selbst im Boot sitzen.
Atlantik-Überquerung im Ruderboot - zu den Vorbereitungen gehört auch ein strikter Trainingsplan
Mit der Idee steckt sie ihre Freundin Jana Golz an - bei ihren ersten Ruderstunden im Rahmen des Hochschulsports lernt sie außerdem Clara Düntsch kennen und kann diese ebenfalls für ihre Pläne begeistern. Zu dritt suchen die Ruderinnen nach einer weiteren Person fürs Team - und stoßen auf Österreicherin Christiane Kienl, die bereits an Ruderwettkämpfen teilgenommen hat und Erfahrung mitbringt. Das Team ist komplett.
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Von La Gomera soll es ab dem 12. Dezember 2025 nach Antigua und Barbuda in die Karibik gehen - 3000 Seemeilen und 4800 Kilometer muss das Team dafür bezwingen. Währenddessen habe das Team jedoch Funkkontakt zur Wettkampfleitung und teilweise sogar Internet. So wollen die vier ihre Erlebnisse auch auf ihrer Instagram-Seite und der Webseite dokumentieren.
Gegessen wird Camping-Nahrung, getrunken gefiltertes Meerwasser und geschlafen alle zwei Stunden im Wechsel. Zwölf Stunden am Tag muss demnach jede der vier rudern - so der Plan. Dafür wird nun intensiv trainiert: Jeden Tag mache die 30-Jährige Sport: Ruder- und Ausdauertraining, Kraftsport im Fitnessstudio und High Intensity Trainings (HIIT) gehören für die vier Frauen mittlerweile dazu.
Kostspieliges Abenteuer: 170.000 Euro kostet das Vorhaben
Seit zwei Jahren laufen die Vorbereitungen. Dazu gehört nicht nur das körperliche Training, sondern auch mentales Training, Öffentlichkeitsarbeit und die Suche nach Sponsoren. Denn das Vorhaben ist nicht gerade billig: Schon das Boot kostete circa 80.000 Euro, erzählt Stahl - obwohl die Frauen dieses aus zweiter Hand gekauft haben.
Hinzu kommen 25.000 Euro Startgebühr sowie Kosten für Technik, Ausrüstung, Camping-Nahrung und einiges mehr. Insgesamt rechnen die vier Frauen mit Kosten in Höhe von 170.000 Euro. Das Geld hätten sie noch lange nicht zusammen, suchen daher noch immer nach Sponsoren. "Das bereitet uns viele schlaflose Nächte", sagt Stahl. Wer das Team unterstützen wolle, finde dazu Informationen auf der Webseite.