Noch einmal mit dem Sohn Pommes essen: Coburger ASB-Wünschewagen ermöglicht schwerkrankem Vater seinen Herzenswunsch
Autor: Christoph Winter
Coburg, Dienstag, 16. Juni 2020
Der ASB-Wünschewagen erfüllt Menschen in ihrer letzten Lebensphase Herzenswünsche. Ein schwerkranker Vater aus Coburg wollte noch einmal seinen zwölfjährigen Sohn treffen, der an der Nordsee wohnt.
Noch einmal mit dem Sohn Pommes essen. Das war der Wunsch von Günter Strickle. Er lebt aktuell mit einer palliativen Diagnose im Coburger Hospiz. Sein zwölfjähriger Sohn wohnt in St. Peter Ording.
Diesen letzten Wunsch erfüllte ihm ein Team des ASB-Wünschewagens. Zwei Tage lang war das Fahrzeug des Arbeiter-Samariter-Bundes von Coburg aus unterwegs.
600 Kilometer in den Norden: Das Treffen von Vater und Sohn
Das weiß-blaue und besonders ausgestattete Fahrzeug war nach einem halben Tag Fahrt und rund 600 Kilometern im Norden angekommen. Am Steuer saß Rettungssanitäter Ibrahim Yanik, die examinierte Krankenpflegerin Ivonne Matthes stellte die Versorgung des Fahrgastes sicher. Mit an Bord war die erwachsene Tochter des Fahrgastes.
"Wir haben auf der langen Fahrt und an den beiden Tagen viel gelacht", erzählt Ivonne Matthes. Zumal der Coburger nicht nur die Fahrt selbst, sondern den Besuch an der Küste und die Seeluft sehr genossen habe. "Der Mann hat dort viele Jahre gelebt und hat für uns sozusagen als Fremdenführer fungiert. Schließlich kennt er sich dort aus", beschreibt Ibrahim Yanik die Situation.
Mit dem Küstenort verbindet der schwerkranke Mann mit der geringen Lebenserwartung viele positive Erinnerungen. Aber natürlich wussten alle, dass es das letzte Treffen von Vater und Sohn sein wird. Deshalb ermöglichte das Wünschewagenteam den beiden, viel Zeit miteinander zu verbringen. Und es ging am nächsten Tag erst sehr viel später zurück als geplant.
Trotz Corona: ASB erfüllt weiterhin Wünsche
Auch unter dem Zeichen der Corona-Pandemie fährt der Wünschewagen des Arbeiter-Samariter-Bundes. Einerseits sind genug und verschiedene Mund-Nasen-Masken sowie Desinfektionsmittel an Bord, zum anderen sind Fahrgast- und Fahrerkabine getrennte Bereiche im Fahrzeug.
Getragen wird das völlig ehrenamtliche Projekt von den ASB-Verbänden Nürnberg, Erlangen, Forchheim, Kronach, Coburg Stadt und Land, Würzburg, Aschaffenburg und Bad Windsheim. Von Erlangen aus klären Mitarbeiter des ASB, ob die Wünsche zu erfüllen sind, organisieren Termine, Eintrittskarten und anderes mehr.