Auf der Bertelsdorfer Höhe sollen 80 Wohnungen für Senioren und weitere 80 Apartments für Pendler, Studenten und Azubis entstehen.
Die Servicewohnanlage am Hahnfluss in Cortendorf ist für Dritten Bürgermeister Thomas Nowak eine "Erfolgsgeschichte". 2014 eingeweiht, leben derzeit rund 150 Senioren in den 117 barrierefreien Wohnungen. Wenn es nach der Coburger Generation 60plus geht, dürfte es noch viel mehr von diesen begehrten Wohnungen geben. Allein auf der Warteliste des ASB stehen schon gut 40 Interessenten, wie ASB-Geschäftsführer Thomas Schwesinger beim Pressetermin am Montag berichtete.
Das Warten soll nun aber bald ein Ende haben, denn der ASB hat beschlossen, eine zweite Anlage nach dem gleichen Muster wie in Cortendorf zu bauen: auf der Bertelsdorfer Höhe, in unmittelbarer Nachbarschaft seines Seniorenwohnheims. Das Projekt wird - wie schon bei der ersten Baumaßnahme - wieder die Ebensfelder Bauunternehmerin Gisela Raab leiten. "Wir suchen uns dazu wieder unser bewährtes Team zusammen", sagte sie bei der Präsentation der ersten Entwürfe.
Die Servicewohnanlage wird voraussichtlich aus zwei Gebäuden bestehen. Ein U-förmiges, das direkt am Max-Böhme-Ring liegt (drei- bis fünfstöckig) und ein Querriegel, der etwas nach hinten versetzt ist. Die beiden Gebäude bilden dadurch einen Innenhof, der an zwei Stellen nach außen geöffnet ist.
Trend: Weniger Wohnfläche
7400 Quadratmeter groß ist das Grundstück, auf dem die Anlage gebaut werden soll. Die beiden Gebäude bieten Platz für 80 Wohnungen, Gemeinschaftsräume und sogar für eine Tiefgarage mit 40 extrabreiten Stellplätzen. Bei den Wohnungsgrößen orientieren sich die Planer am aktuellen Trend. "Wir haben immer mehr Singles, kleine Wohnungen sind deshalb sehr begehrt", weiß Gisela Raab. Der Großteil der Wohnungen werde daher 65 beziehungsweise 50 Quadratmeter Fläche haben. Es soll aber auch ein paar größere Wohnungen mit 75 Quadratmetern geben. Barrierefreiheit sowie einen modernen und energieeffizienten Baustandard werden selbstverständlich alle Wohnungen gemein haben, so die Planerin.
Als dritter Baustein, quasi als Verbindung von Jung und Alt, wie Raab sagt, entsteht gegenüber eine weitere Wohnanlage mit 88 möblierten Mietwohnungen. Die 27 bis 40 Quadratmeter großen Apartments sind für Pendler, Studenten, Azubis gedacht. Eine Gästewohnung kann von den Bewohnern der Servicewohnanlage mitgenutzt werden.
Baubeginn: Frühjahr 2017
Das Architekturbüro Schlund aus Bad Staffelstein sei bereits am Planen, so Raab. "Ich hoffe, dass wir zum Jahreswechsel die Baugenehmigung bekommen und dann im Frühjahr mit dem Bau beginnen können."
Wie im Wohnpark am Hahnfluss nach eigenem Bekunden bereits erfolgreich praktiziert, setzt der ASB mit seinen Dienstleistungen auch am Max-Böhme-Ring auf Flexibilität: Wochentags von 8 bis 18 Uhr sowie Samstagvormittag können die Bewohner (bis Pflegestufe 3) bei Bedarf geschulte Servicekräfte in Anspruch nehmen. Die Fachkraft betreue aber nicht nur Eigentümer und Mieter, sie organisiere und gestalte darüber hinaus auch das Gemeinschaftsleben, sagte Thomas Schwesinger. Die ASB-Mitarbeiter helfen zudem bei der Vermittlung von Hilfs- und Beratungsdiensten oder beraten bei Themen wie Behördenanträgen oder Haushaltsführung.
"Für die Senioren ist es aber wichtig, wenn nicht sogar das Wichtigste, dass sie ihre täglichen Einkäufe in der Nähe erledigen können", betonte Gisela Raab. Die Entfernung zur Lauterer Höhe mit ihren Einkaufsmärkten sei dafür zu groß, ergänzte Bürgermeister Nowak. Doch so weit werden die künftigen Bewohner der ASB-Anlage gar nicht laufen müssen: Dass sich ein Norma-Lebensmittelmarkt und ein Bistro-Café mit Bäckerei, ein Fitnessstudio, ein asiatisches Restaurant, eine Textilreinigung, Poststelle und Postbank direkt gegenüber ansiedeln werden, sei bereits spruchreif.
Die fehlende Nahversorgung war übrigens ein Grund, warum sich ASB und Planer vor etwa fünf Jahren, als es um den Standort für die erste Servicewohnanlage ging, für Cortendorf entschieden.
Auf dem Bauplatz der Norma-Filiale stehen schon seit mehreren Monaten Werbetafeln. Auch mit Baggern wurde hier schon gearbeitet, diese sind allerdings wieder verschwunden. Seit mehreren Wochen passiert nichts mehr. Eine Tageblatt-Anfrage bei dem Unternehmen blieb bisher unbeantwortet. Dennoch gibt sich Gisela Raab zuversichtlich, dass die Zusage eingehalten wird und der Lebensmitteldiscounter im November eröffnet.
Hier gibt es Auskunft Matthias Neuf,
Verbandsreferent, Arbeiter-Samariter-Bund Coburg,
Parkstraße 6,
Coburg
Telefon 09561/8147-24,
Mail: matthias.neuf@asb-coburg.de.