Andersson vom HSC Coburg im Interview
Autor: Christoph Böger
Coburg, Mittwoch, 30. Januar 2013
Johan Andersson arbeitet akribisch an seinem Comeback beim HSC Coburg. Der 29-jährige Schwede hofft auf eine Vertragsverlängerung und glaubt noch an ein spannendes Finale im Aufstiegsrennen.
Er fehlt an allen Ecken und Enden. Das sagen die einen. Andere wiederum sind kritischer und glauben, dass der Schwede auch keine Berge versetzen kann. Die Rede ist von Johan Andersson. Der Rückraumspieler des HSC 2000 Coburg fällt seit mehreren Monaten wegen einer schweren Schulterverletzung aus.
Doch im Februar will er sein Comeback geben und damit für so etwas wie einen Aufschwung bei den "Gelb-Schwarzen" in der entscheidenden Saisonphase sorgen. Denn für den Wahl-Vestestädter ("Ich fühle mich in Coburg sehr wohl") ist der Meisterschaftszug, wie er im nachfolgenden Tageblatt-Interview betont, noch lange nicht abgefahren: "Irgendwann wird auch Rimpar ein paar Punkte verlieren und dann wird es schnell eng an der Tabellenspitze...".
Hallo Herr Andersson, wie geht es Ihnen? Wann dürfen die HSC-Fans wieder mit Ihnen rechnen?
Johan Andersson: Danke mir geht es gut.
Über Ihre Schulterverletzung wurde viel spekuliert. Wie schwer war sie genau.
Die Verletzung war schon schwieriger als wir am Anfang gedacht hatten. Deshalb haben wir auch wertvolle Zeit verloren. Wir hatten gedacht, dass eine Pause reicht. Aber dann wurde festgestellt, dass ich um eine Operation nicht herum komme. Deshalb müsenn der HSC und ich damit leben, dass jetzt leider so lange dauert.
Ist Ihre Schulter jetzt wieder vollkommen in Ordnung oder können wieder Probleme auftreten?
Die Operation ist hervorragend gelaufen und die anschließende Krankengymnastik auch. Noch fehlt mir aber viel Muskelmasse, die verloren gegangen ist. Aber daran arbeite ich jeden Tag in der Reha sehr gewissenhaft. Die Schulter wird also zu 100 Prozent wieder in Ordnung sein. Da bin ich mir ganz sicher.
Themawechsel: Glauben Sie, dass der HSC den 1. Tabellenplatz noch erobern kann?
Die Hoffnung stirbt zuletzt oder wie man da genau sagt. Ich glaube auf jedem Fall, dass es möglich ist. Irgendwann wird auch Rimpar ein paar Punkte verlieren und dann wird es ganz schnell eng da oben.
Und wie groß ist die Hoffnung, über den 2. Platz und dann über die Relegation aufzusteigen.
Das ist schon realistisch, aber ich würde mich trotzdem auf diese Spekulationen verlassen. Wir müssen uns einfach jetzt auf unsere eigene Leistung konzentrieren und dann schauen wir am Saisonende, ob es noch reicht.
Ihr Vertrag läuft beim HSC zum Saisonende aus. Wollen Sie noch länger hier spielen? Wie stehen die Chancen auf einem Anschlussvertrag bei den "Gelb-Schwarzen"?
Ja, das stimmt. Mein Vertrag läuft aus. Ich würde mich über ein Verlängerung freuen, denn ich fühle mich hier in Coburg sehr wohl.
Sie haben in Coburg ein Haus gekauft und auch ihr privates Glück gefunden. Sie wollen also auf Dauer in der Vestestadt bleiben?
Wie schon gesagt, ich fühle mich hier sehr wohl, aber ob wir hier über einen längeren Zeitraum bleiben, ist schwierig zu sagen. Das ist nämlich von so viele Faktoren abhängig.
Letzte Frage: Hätten Sie gedacht, dass Spanien so souverän Handball-Weltmeister wird?
Nein, ich hatte auf Dänemark getippt. Die wurden aber immerhin Zweiter.
Das Gespräch führte unser
Sportredakteur Christoph Böger.
Zur Person: Johan Andersson