Druckartikel: An Neustadt führt ab Montag kein Weg vorbei

An Neustadt führt ab Montag kein Weg vorbei


Autor: Berthold Köhler

Neustadt bei Coburg, Donnerstag, 01. Sept. 2016

Die ehemalige Staatsstraße bei Neustadt bei Coburg ist dem gestiegenen Verkehrsaufkommen nicht mehr gewachsen. Ab Montag beginnt die Sanierung.
Damit sich auch jeder darauf einstellen kann: Schon seit einigen Tagen weisen Schilder an der Bundesstraße 4 bei Neustadt darauf hin, dass am kommenden Montag die Bauarbeiten zwischen den beiden Neustadter Kreiseln beginnen. Damit verbunden: Eine Vollsperrung! Foto: Berthold Köhler


Wie haben sich die Zeiten geändert: Anfang der 70er Jahre führte an Neustadt vorbei Richtung Kronach "nur" eine Staatsstraße. Gebaut für den Verkehr an der deutsch-deutschen Grenze entlang. Heute ist die Bundesstraße 4 zwischen der Rödentaler Umgehung und dem Kreisel an der "Heubischer Straße" eine der am stärksten befahrenen Straßen im Landkreis Coburg - und von ihrem Aufbau her den heutigen Anforderungen nicht mehr gewachsen. Deshalb wird das Staatliche Bauamt Bamberg ab dem kommenden Montag die Bundesstraße 4 zwischen dem Siemenskreisel und dem Kreisverkehr an der Heubischer Straße für mindestens acht Wochen sperren. Eine Komplett-Erneuerung steht an.
Roland Daum, der bei der Kronacher Servicestelle des Staatlichen Bauamtes Bamberg für das Straßenbauprojekt bei Neustadter verantwortlich ist, erklärt auf Tageblatt-Nachfrage die Schwächen der ehemaligen Staatsstraße: "Wir haben hier im Neustadter Becken viel Sand. Damals wurde dieser Untergrund zwar mit Zement stabilisiert - aber das reicht heute nicht mehr aus." Deshalb gibt es auf 1,3 Kilometern Länge die "große Lösung": Nicht nur die Fahrbahndecke wird saniert, sondern auch der insgesamt rund einen dreiviertel Meter dicke Unterbau.
Es wird keine billige Angelegenheit. "Rund eine Million Euro", rechnet Jens Laußmann, der Leiter der Kronacher Dienststelle des Staatlichen Bauamtes, wird der Ausbau wohl kosten. Das Geld steht der Dienststelle für sein Gesamtkonzept zur Ertüchtigung der Bundesstraße 4 zur Verfügung. Die B 4 führt ja inzwischen nicht mehr durch das Lautertal Richtung Eisfeld, sondern von der Autobahn weg über die Rödentaler Umgehung und an Neustadt vorbei nach Sonneberg. Günter Engelhardt, Baurat und beim Staatlichen Bauamt Sachgebietsleiter für den Straßenbau im Coburger Land, ist froh, dass diese finanziellen Mittel zur Verfügung stehen: "Der Bund ist sich seiner Verantwortung für diese Straße bewusst."
Die Ergebnisse der jüngsten Verkehrszählungen untermauern die Einschätzung des Bundes zur Bedeutung der B 4. Seit der Grenzöffnung hat alleine der Schwerlastverkehr auf dem Abschnitt an Neustadt vorbei um das Vier- bis Fünffache zugenommen.


Schneller und billiger

Eine Alternative zur Entscheidung, die Straße mindestens acht, maximal zehn Wochen zu sperren, hatte das Staatliche Bauamt nicht. "Weil wir den gesamten Oberbau erneuern, können wir nicht nur halbseitig sperren", erklärt Roland Daum. "Außerdem", ergänzt Jens Laußmann, "sind wir so schneller und sparen Geld." Ziel des Staatlichen Bauamtes ist, dass die Straße am 28. Oktober wieder für den Verkehr freigegeben wird - Probleme mit der Witterung dürfte es bis zum Abschluss der Bauarbeiten also kaum geben. Den Autofahrern rät Roland Daum, die Baustelle weiträumig zu umfahren. Das heißt: Aus Richtung Mitwitz/Kronach gleich in Fürth am Berg auf die Staatsstraße Richtung Rödental abbiegen und dann über die Blumenroder Kreuzung und den "Stiefvater"-Berg nach Neustadt zu fahren.
Autofahrer, die von der Autobahn kommen, werden auf der Bundesstraße schon bei Unterwohlsbach auf eine Umleitung geschickt: über Rödental, die "Grosch-Kreuzung" und die Blumenroder Kreuzung nach Fürth am Berg.