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Am Bausenberg arbeitet der Harvester


Autor: Rainer Lutz

Coburg, Mittwoch, 06. Juli 2016

Schnell und schonend soll die Holzernte im Bausenberg über die Bühne gehen. Trotzdem müssen für einige Tage die Wege für Spaziergänger gesperrt werden.
Mit einem Harvester wird zurzeit am Bausenberg Holz geerntet. Die breiten Kettenbänder, die über die Räder gezogen werden, sollen den Boden dabei schützen. Foto: Rainer Lutz


Schon auf dem Weg zur Arbeitsstelle mach Forstwirtschaftsmeister Henry Renner auf die Spuren aufmerksam. Die Holzerntemaschine, ein so genannter Harvester, ist hier in das Waldstück Bausenberg unter der Brandensteinsebene gefahren. Die schwere Maschine hinterließ weniger tiefe Spuren als ein Pkw, der wohl kurz zuvor hier gefahren ist. Der Harvester ist zur Zeit dort im Einsatz, um schonend Fichtenstämme zu entnehmen.


Kein Kahlschlag

"Es wird kein Kahlschlag gemacht", versichert Henry Renner. Vielmehr entnehmen die Forstleute einzelne Bäume, um die besten Bäume im Bestand zu fördern. Wenn die Bedränger gefällt werden erhalten die verbliebenen mehr Licht, Wasser und Nährstoffe und können sich besser entwickeln. "Das gefällte Holz ist bei den regionalen Holzfirmen heiß begehrt", weiß Revierleiter Bernd Lauterbach.
Es wird für Spanplatten, als Bauholz oder für Zellstoff gebraucht. Die nachfrage nach dem nachwachsenden Rohstoff Holz ist zurzeit sehr groß. Es werden aber auch Lose bereit gestellt für Interessenten, die Brennholz suchen.
Während der Arbeiten müssen die jeweils betroffenen Wege im Bausenberg gesperrt werden. Infotafeln erklären den verhinderten Spaziergängern, warum die Sperrung nötig ist. Lauterbach und Renner stoßen bei den meisten Waldbesuchern auf Verständnis, wenn sie die Hintergründe der Arbeiten erklären. Vor allem interessiert dabei stets, wie Schäden an Boden und stehenden Bäumen vermieden werden. "Die Leute sind sehr sensibilisiert für alles rund um den Wald", weiß Lauterbach.
Der Einsatz der Maschine, die mit Kettenbändern, die über die Räder gezogen werden, ihre Last möglichst gut verteilt, bedeutet auch einen Zeitgewinn. Würde der Holzeinschlag von Hand mit Motorsägen vorgenommen, dann müsste der Bereich noch viel länger gesperrt werden. Und die große Nachfrage nach Holz als natürlicher Rohstoff mit ausgeglichener CO²-Bilanz ist eben nur zu decken, wenn dafür Bäume gefällt werden. "Die Bayerischen Staatsforsten versuchen, die Interessen der verschiedenen Gruppen wie Waldbesucher, Naturschützer und Holznutzer bei ihrer Arbeit zu berücksichtigen", erklärt Bernd Lauterbach. Dass es trotz aller Erklärungen immer wieder auch Kritik gibt, wenn Bäume gefällt werden, weiß er.
Nach dem Bausenberg wird die Holzernte im Lahm bei Neershof fortgesetzt, informiert Henry Renner. Auch da werden die Forstleute versuchen, die derzeit sehr häufig auftauchenden Steinmännlein entlang der Wege zu schonen, immer werde es wohl nicht gehen.
Interessenten für Brennholz können sich jeden Mittwoch zwischen 15 und 17 Uhr unter der Telefonnummer 09266/6651 an das Revier Hassenberg wenden.