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Alte Haudegen ballen in Coburg die Fäuste


Autor: Berthold Köhler

Coburg, Dienstag, 01. Januar 2013

Obwohl sich die 3-D-Filme beim Publikum fest etabliert haben, kommen auch die Freunde des klassischen Actionkinos nicht zu kurz - den Herren Stallone, Willis und Gibson sei Dank.
Superstars Seite an Seite: Christoph Waltz und Jamie Foxx (rechts) spielen im Western-Epos Django Unchained unter der Regie von Quentin Tarantino. Foto: Verleih/Sony Pictures


Es sind die alten Haudegen der Leinwand, die den Start in das neue Kinojahr prägen werden. "Das haben sie ein bisschen ihrem Kollegen Sylvester Stallone zu verdanken", sagt "Utopolis"-Chef Oskar Heublein über Filme wie "Last Stand" mit Arnold Schwarzenegger, "Get the gringo" (Mel Gibson), "Stirb langsam - ein guter Tag zum Sterben" Bruce Willis) oder "Shootout - keine Gnade" (und schon wieder: Sylvester Stallone), die hohe Zuschauerzahlen im ersten Quartal 2013 versprechen. All diese Filme kommen im Fahrwasser von "The Expendables" daher - jenem Actionfilm, mit dem Stallone vor zwei Jahren die handfeste Haudrauf-Action mit einem Augenzwinkern wieder salonfähig machte.

Es sind halt auch immer die gleichen Namen, die das Publikum anlocken. Quentin Tarantino zum Beispiel, der mit seinem klassisch ausgehauchten Western "Django unchained" (Bundesstart: 17. Januar) einen der ersten Höhepunkte setzen soll. Mit von der Partie ist dabei auch der aus Österreich stammende Oscar-Gewinner Christoph Waltz - "unser Mann in Hollywood", wie ihn Oskar Heublein schmunzelnd nennt.

Beim Blick zurück auf das Kinojahr 2012 kann sich der Coburger Kinobesitzer entspannt zurück lehnen. "Gut bis sehr gut", stuft er die Besucherzahlen ein - obwohl das inzwischen schon traditionelle Public-Vie wing-Sommerloch (diesmal während der Fußball-Europameisterschaft) auch heuer deutlich spürbar war. An der Spitze der lokalen Kino-Charts des zurückliegenden Jahres liegt ein Überraschungsfilm: "Ziemlich beste Freunde". Die französische Komödie schlug ein wie eine Bombe und hatte in manchen deutschen Kinos mehr Besucher als in Frankreich.


"Jurassic Park" in dritter Dimension

Nur knapp dahinter: "James Bond 007 - Skyfall". Der auch qualitativ beste "Bond" der vergangenen zwei Jahrzehnte wurde zum Publikumserfolg. "So lange es das Utopolis gibt, hatten wir keinen so erfolgreichen James-Bond-Film", sagt Heublein. Das heißt: Auch die viermal, bei denen der smarte Pierce Brosnan den coolsten Geheimagenten aller Zeiten gab, kamen nicht ansatzweise an die "Skyfall"-Besucherzahlen heran.

Ziemlich zäh verlief das vergangene Jahr für den deutschen Film. "Türkisch für Anfänger" war die einzige Inlandsproduktion, die es in die Coburger "Top Ten" schaffte - da gab es schon bessere Jahre. Dem werweißwievielten Abgesang auf die deutschen Produktionen will sich Oskar Heublein dennoch nicht anschließen: "Im Schnitt waren die deutschen Filme immer noch gut besucht."

Eine wichtige Rolle im Rück- und Ausblick gleichermaßen spielen die 3-D-Produktionen. "Der Hobbit" (der von Platz 6 der Top-Ten sicher noch weiter nach vorne rauschen wird) war hier einer der Top-Filme 2012.
Angekündigt für 2013 sind unter anderem eine actionreiche Variante von "Hänsel und Gretel" und das Original von "Jurassic Park" - natürlich mit dritter Dimension. Auch wenn der Hype um 3D zuletzt ein bisschen nachgelassen hat - für Oskar Heublein haben sich die Filme mit Brille inzwischen fest etabliert: "Hie und da macht so etwas Sinn." So sehr, dass er vielleicht nicht darum herumkommen wird, einen vierten Saal im "Utopolis" mit einem 3-D-Projektor auszustatten.


Randvoll mit Stars und Sternchen - die ersten vier Wochen des Kinojahres 2013

Bundesstart: 3. Januar
Jack Reacher Superstar Tom Cruise spielt den Rache-Engel, der sich schon erfolgreich durch 17 Romane geprügelt hat.

Bundesstart: 10. Januar
Schlussmacher Publikumsliebling Matthias Schweighöfer und Nadja Uhl haben das Zeug dazu, einen der erfolgreichsten deutschen Filme des Jahres 2013 an den Start zu bringen.
Ritter Rost Computeranimiert, wirkt aber wie handgezeichnet: Das in Deutschland produzierte Ritterabenteuer mit Stimmen von Rick Kavanian und Christoph Maria Herbst.

Bundesstart: 17. Januar
Django unchained Jamie Foxx spielt unter der Regie von Quentin Tarantino einen ehemaligen Sklaven, der sich an seinen Peinigern rächt.

Bundesstart: 24. Januar
Gangster squad Sean Penn, Josh Brolin und Ryan Gosling im Drama um eine Polizeieinheit, die sich in den 40er Jahren mit dem organisierten Verbrechen anlegt.
Flight Traumrolle für Denzel Washington: Der spielt einen Piloten, der nach einem Flugzeugabsturz beginnt, sein Leben zu ordnen. Regie: Robert Zemeckis. Unter anderem auch mit Don Cheadle.
Lincoln Einer der großen Top-Favoriten für die Oscarverleihung im kommenden Frühjahr. Daniel Day-Lewis spielt die Titelrolle in Steven Spielbergs Film über die letzten Monate der amerikanischen Präsidenten-Ikone. Großes Schauspieler-Kino, mit guten Aussichten auch im deutschen Kino.