Alt-Wiener Strauss-Ensemble in Coburg: Im Banne von Walzer und Polka
Autor: Gerhard Deutschmann
Coburg, Mittwoch, 07. Januar 2015
Große Begeisterung wie gewohnt gab es beim ausverkauften 28. Coburger Neujahrskonzert mit dem Alt-Wiener Strauss-Ensemble Stuttgart im Kongresshaus.
Immer am Dreikönigstag wird Coburg seinem Ruf als deutsche Johann-Strauss-Stadt besonders gerecht. Dann regiert im Kongresshaus die "leichte Muse" mit Schwerpunkt Musik aus Wien, seit 28 Jahren meisterhaft professionell dargeboten vom Alt-Wiener Strauss-Ensemble Stuttgart, das Ralph Kulling als meist bogenschwingender Primgeiger hervorragend im Griff hat.
Tradition ist seit vielen Jahren auch die launige und informative Moderation durch den Urgroßneffen des Walzerkönigs, Edu ard Strauss, und dessen Sohn Thomas sowie die Mitwirkung fähiger Gesangssolisten, in diesem Jahr von Jeanette Wernecke (Sopran) und Torsten Hofmann (Tenor). Andauernder, begeisterter Beifall ist dabei den Akteuren gewiss, die sich dafür stets mit mehreren Zugaben bedanken.
Ohrwürmer
Temperamentvoll und gefühlsselig, dabei trotz vieler Rubati in präzisem Zusammenspiel geriet zu Beginn die
Nach der Pause ging es schwungvoll mit der brillant gespielten "Tritsch-Tratsch-Polka" von Strauss Sohn weiter. Den vollen Schmelz seines Heldentenors legte Torsten Hofmann in seine Ohrwurm-Arie "Freunde, das Leben ist lebenswert" aus "Giuditta" von Franz Lehár.
Große Liebe
Nach der spritzig dargebotenen Polka "Vom Donau strande" von Strauss Sohn und der eingängigen Polka "Die Wienerin" von Eduard Strauss beeindruckte Jeanette Wernecke mit gepflegter Soubrettenstimme in dem koloraturgespickten Gesangswalzer "Il Bacio" von Luigi Arditi. Mit "Niemand liebt dich so wie ich" von Lehár sangen sich beide Solisten noch einmal in die Herzen der Zuhörer, bevor der bekannte Walzer "Die Schönbrunner" von Joseph Lanner die Matinee stimmungsvoll abschloss.
Es gab nicht enden wollenden Beifall und mit einem Duett aus der "Czardasfürstin", dem Radetzky-Marsch und der Polka "Auf und davon" von Eduard Strauss noch drei gerne gehörte Zugaben.