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"Alpen Grand Prix"-Siegerin Kristin Rempt im Gespräch


Autor: Berthold Köhler

Sonnefeld, Dienstag, 21. Oktober 2014

Kristin Rempt aus Sonnefeld erzählt von ihrem Sieg beim "Alpen Grand Prix" und ihrer Zukunft mit Musik, Musik und nochmal Musik.
Kristin Rempt Foto: privat


War das eine Überraschung! Ausgerechnet eine junge Dame aus Oberfranken schnappte der Konkurrenz aus Österreich und Italien den Sieg beim renommierten Gesangswettbewerb "Alpen Grand Prix" in Meran weg. Kristin Rempt ist im Coburger Land keine Unbekannte - schließlich stammt die heute 29-Jährige aus Sonnefeld und ging unter anderem auf das Neustadter Arnold-Gymnasium.
Das Tageblatt hat sich mit der Sängerin über ihren jüngsten Erfolg, die vergangenen Jahre und den Blick in die Zukunft unterhalten.

Was sagst Du zu Deinem Abschneiden beim Alpen-Grand-Prix?
Kristin Rempt: Ich bin mehr als zufrieden, überglücklich und kann es immer noch gar nicht so richtig fassen! Es war für mich ein sehr aufregender und auch anstrengender Tag. Umso schöner, wenn er dann spät abends mit einem Sieg zu Ende geht.

Es war ein stressiges Wochenende für Dich, oder?
Nachts um zwei hat am Freitag der Wecker geklingelt... Nach einer kurzen Nacht hieß es aufstehen und auf nach Meran. Bis zu den Alpen hat es in Strömen geregnet und in Meran hatten wir blauen Himmel, Sonnenschein und sommerliche Temperaturen! Quasi "Von Null auf Sommer" (lacht). Ab 13 Uhr standen Soundcheck und Generalprobe an, um 20 Uhr ging es los. Den ganzen Tag war ich unheimlich aufgeregt! Erst nach meinem Auftritt hat die Aufregung nachgelassen und Müdigkeit hat sich langsam eingestellt. Gegen 23.30 Uhr war es soweit - das Finale: Alle Wettbewerbsteilnehmer kamen nochmals auf die Bühne und die Sieger wurden verkündet. Auf der Bühne hat man die Aufregung aller Teilnehmer gespürt, die Spannung war unheimlich hoch! Dann hieß es: Platz eins in der Kategorie Schlager geht nach Deutschland - an Kristin Rempt mit "Von Null auf Sommer"! Der absolute Wahnsinn...

Wie bist Du an den Wettbewerb herangegangen: Mit sportlichem Ehrgeiz oder einfach nur über den Spaß an der Musik?
Ich habe mich gefreut, dass ich dort im Finale mit elf weiteren Musikern und Gruppen um die begehrte Trophäe singen durfte. Man kann vorher nie wissen, wie so ein Wettbewerb ausgeht. Man kann ja nicht in die Juroren hineinschauen. Nach welchen Kriterien bewerten sie? Wie gefällt der Jury der Titel und der Auftritt? In der Musik ist es ja nicht wie beim Sport, bei dem es klare Regeln gibt und der, der am Schnellsten ist, gewinnt. Daher bin ich ohne Erwartungen nach Meran gefahren. Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich am Abend als Sieger die tolle Siegertrophäe aus schwarzem und weißem Marmor mit nach Hause nehmen durfte  Die bekommt nun einen Ehrenplatz...

Was denkst Du, was Dir der Sieg beim "Alpen Grand Prix" bringt? Kann so ein Erfolg ein Kick für den ganz großen Durchbruch sein?
Der Sieg beim "Alpen Grand Prix" ist eine sehr gute Referenz und ganz sicher auch ein Sprungbrett für verschiedene Sendungen und Veranstaltungen. In den nächsten Tagen werde ich mich mit meinem Team zusammensetzen und die nächsten Schritte besprechen - und wer weiß, vielleicht gelingt es ja, auf der Erfolgsleiter wieder ein paar Stufen weiter nach oben zu gelangen.

Du hast Dich zuletzt bei öffentlichen Auftritten, so hat man zumindest den Eindruck, ein bisschen rarer gemacht. Weil Du Deinen Schwerpunkt mehr auf Studium und Beruf gelegt hast?
Zunächst war es für mich sehr wichtig mein Studium im Fach "Online-Medien" gut abzuschließen. Da musste ich, gerade in der Prüfungszeit, schon auf den ein oder anderen Auftritt verzichten. Natürlich muss man nach dem Studium auch beruflich erstmal Fuß fassen. Ich habe mich dann entschlossen, wieder in meine Heimat nach Sonnefeld zurück zu kehren. Nach einem privaten Schicksalsschlag und einer Zeit der Arbeitssuche habe ich nun aber einen tollen Job hier in der Region, der mir viel Spaß macht und der sich mit der Musik gut verbinden lässt. Jetzt kann ich mit der Musik also Vollgas geben! 

Was machst Du denn gerade, wenn Du nicht auf der Bühne stehst?
Nach einem Auftritt steht für mich meist erstmal Bilder sortieren an, denn ich hab meist ganz fleißige Fotografen dabei, die gerne viele Bilder vom Auftritt schießen. Diese sortiere ich dann und stelle sie zum Beispiel auf meine Facebook-Seite. Aber natürlich habe ich auch ganz normale Hobbys, die nichts mit Musik zu tun haben... Im Sommer bin ich sehr gerne mit dem Rennrad unterwegs, im Winter - und ich hoffe diesmal auf mehr Schnee bei uns - mit dem Snowboard am Skihang zu finden. Wenn's mal nicht sportlich zur Sache geht, gehe ich auch sehr gerne shoppen, gehe mit meinem Liebsten ins Kino oder genieße die Sonne im Schwimmbad oder im Garten.

Wie schaut denn Deine Lebensplanung für die kommenden drei, vier, fünf Jahre aus?
Musik, Musik und nochmal ganz viel Musik! Ich plane momentan noch nicht so weit voraus. Natürlich möchte ich viel Musik machen, privat glücklich und vor allem gesund bleiben! Was sonst alles noch passieren wird, das wird man sehen...

Im vergangenen Jahr warst Du unter anderem auf dem Neustadter Weihnachtsmarkt zu hören. Haben Auftritte in der Heimat noch eine besondere Bedeutung für Dich?
Natürlich! Auftritte in der Heimat sind etwas Besonderes! Es ist immer ein Gefühl von "Daheim", ich trete oft mit ganz lieben Musikkollegen aus der Region auf und treffe auch einige Bekannte, die ich länger nicht mehr gesehen habe. Aber gerade Neustadt ist für mich natürlich ein toller Veranstaltungsort, da ich hier ja neun Jahre lang ins Arnold-Gymnasium gegangen bin und mein Abitur gemacht habe. Ich freue mich immer, wenn ich dort wieder auf der Bühne stehe.

Wann und wo wirst Du denn in den kommenden Monaten im Coburger Land zu sehen sein?
Hier in der Region bin ich erst wieder in der Weihnachtszeit zu sehen, zum Beispiel am 7. Dezember in Neustadt auf dem Weihnachtsmarkt, am 14 .Dezember bei der "Fränkischen Weihnacht" in Bad Rodach oder an Silvester zur großen Silvestergala in Tettau.
Du bist in Meran in der Sparte "Schlager" an den Start gegangen: Ist dies das Genre, dem Du auf künftig treu bleiben willst?
Ja, auf jeden Fall. Ich finde es sehr wichtig, dass jeder die Texte versteht, die man singt, daher möchte ich auf alle Fälle auch weiterhin in deutscher Sprache singen. Im Schlager fühle ich mich sehr wohl, und bei meinen Liveauftritten singe ich ja seit vielen Jahren bereits Schlagertitel, gemischt mit ein paar volkstümlichen Liedern, je nach Anlass und Publikum. Das möchte ich auch so beibehalten, da ich gerne das singe, was mir Spaß macht!

Was hörst Du eigentlich für Musik, wenn Du privat oder im Auto unterwegs bist?
Ich höre am liebsten Musik, die gut gemacht ist von Künstlern, die live genauso gut klingen wie auf CD. Das ist recht unabhängig von der Musikrichtung. Ich höre die aktuellen Charts, aber auch gerne Schlager oder volkstümliche Musik. Letztes Wochenende haben wir auf der Fahrt die CD zum "Alpen Grand Prix" gehört, auf der alle Wettbewerbstitel drauf sind.