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Ahorn und Eisfeld - ziemlich gute Freunde


Autor: Gabi Arnold

Ahorn, Sonntag, 04. Oktober 2015

Die Freundschaft zwischen Ahorn und Eisfeld ist in den vergangenen 25 Jahren so eng geworden, dass bei der Einheitsfeier getrost auf lange Grußreden verzichtet werden konnte.
Die etwas andere "Begrüßungsrede": Die Bürgermeister Martin Finzel (links) und Sven Gregor tauschten sich schriftlich aus.Foto: Gabi Arnold


Der musikalische Einstieg in den bunten Abend passte am Freitag bestens: "In Harmonie vereint" spielte die Blaskapelle Witzmannsberg zum Auftakt des 25. Freundschaftsabends der Gemeinde Ahorn und der Stadt Eisfeld. Ohne lange Reden oder Grußworte, dafür mit viel Musik, toller Unterhaltung und Tanz feierten die Franken und die Thüringer die deutsche Einheit.

Eine Überraschung hatten die Ahorner Gastgeber allerdings auf Lager: Gerd Braun, Bürgermeister der Stadt Eisfeld a. D., bekam eine seltene Ehrung überreicht, einen von nur sieben Ehrenringen der Gemeinde Ahorn. Es war der fünfte Ring, den die Gemeinde Ahorn verlieh. Der Ahorner Bürgermeister Martin Finzel (parteilos) würdigte damit Brauns Verdienste um die deutsch-deutsche Freundschaft.



Bewegende Zeit

Der ehemalige Bürgermeister der Gemeinde Ahorn, Wolfgang Dultz, erinnerte sich an die bewegende Zeit, als die Grenzen fielen und die Wiedervereinigung folgte. Menschlichkeit und Freundlichkeit habe Gerd Braun nach Ahorn getragen. Braun war sichtlich gerührt, denn mit dieser hohen Ehrung habe er nun wirklich nicht gerechnet, betonte er. "Es hat sich viel bei uns verändert dank eurer Hilfe", so Braun. Er hatte ein Luftbild mitgebracht, das die Stadt Eisfeld kurz nach dem Fall der innerdeutschen Grenze zeigt. "Da fehlt das gesamte Neubaugebiet."
Gabi Jahn moderierte das bunte Programm, die Reden Martin Finzels und des jetzigen Bürgermeisters der Stadt Eisfeld, Sven Gregor, fielen überraschend stumm aus, denn die beiden begrüßten die Gäste in der vollen Turnhalle der Spielvereinigung Ahorn lieber mit Plakaten in schriftlicher Form, und dies sehr amüsiert. Übrigens war der Freundschaftsvertrag von damals wohl nicht mehr auffindbar, sodass die früheren Bürgermeister Dultz und Braun sowie die aktuellen Finzel und Gregor die Unterzeichnung wiederholten.

Zur Unterhaltung der Gäste erklangen die Hymnen der Franken und der Thüringer, in das "Lied der Franken" und das "Rennsteiglied" stimmten die Gäste begeistert ein. Brigitte Burghardt, Sängerin im gemischten Chor Eisfeld, erinnerte sich an die Zeit vor 25 Jahren, als sie das erste Mal die Bühne in Heldritt besuchte und ein Mundartstück hörte. "Ich habe gedacht, die sprechen ja genau so wie wir." So gab sie ein Gedicht in der typischen Mundart zum Besten.

Neben dem traditionellen Teil ging es aber auch exotisch zu, zum Beispiel mit der Gruppe "Origem da Bahia" aus Coburg, die die brasilianische Kampfkunst Capoeira vorführte, oder den Zumba-Mädels aus Eisfeld. Die Showtanzgruppe der Theaterabteilung der Sportvereinigung Ahorn rundete das Programm ab. Damit war der Abend aber noch lange nicht zu Ende. Denn die Ahorner und die Eisfelder feierten bis in den Morgen.