Ahorn steht vor millionenschweren Bauprojekten
Autor: Gabi Bertram
Ahorn, Mittwoch, 04. November 2015
Ahorn will in den nächsten Jahren alles auf einen Schlag angehen: Generalsanierung der Grundschule, Neubau eines Lehrschwimmbeckens und Einrichtung des "Kulturbads" Freizeitzentrum in Witzmannsberg. Und die Zeit drängt ...
Der Saal im Bürgerhaus Linde war am Dienstagabend rappelvoll. Die Bürger wollten wissen, was die Gemeinde plant und wie es bei den Objekten weitergeht. Knapp ein Jahr lang wurde diskutiert und spekuliert. Für die Verwaltungsmannschaft um Bürgermeister Martin Finzel (parteilos) indes waren dies Monate intensiver Arbeit, Diskussionen mit Planern um Varianten und Wirtschaftlichkeit. Nun legte Finzel ein strategisches Gesamtkonzept vor, mit dem mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden könnten.
Der Gemeinderat hat dafür plädiert, den Eigenanteil der Gemeinde bei den Investitionen auf 1,5 Millionen Euro zu deckeln, und der Verwaltung auferlegt, Fördermöglichkeiten zu eruieren sowie die regionale Nutzung eines Lehrschwimmbeckens zu klären.
Danach geht es weiter mit der Generalsanierung der Grundschule, in die bereits 600.000 Euro geflossen sind. Gerechnet wird hier mit maximalen Baukosten in Höhe von rund 3,6 Millionen Euro bei einer 50-prozentigen Förderung über das Finanzausgleichsgesetz, das eine Umsetzung im Zeitraum von 15 Jahren zulässt. Im Zuge der Baumaßnahmen an der Schule soll das Lehrschwimmbecken an den derzeit leer stehenden Schusterbau angebaut werden, wo zusätzlich Räume für die VHS und die Wasserwacht zur Verfügung stehen sollen.
Es wären genug Mieter für das Lehrschwimmbecken da
Nach Gesprächen ist herausgekommen, dass die Nachbarkommunen Untersiemau, Großheirath, Weitramsdorf, Seßlach sowie die Heinrich-Schaumberger-Schule Coburg, die Mauritiusschule Ahorn, die Wefa und
die Gemeinde Ahorn selbst das Lehrschwimmbecken zur Nutzung mieten würden. 64 Stunden pro Woche wäre das Becken demnach ausgelastet, was Einnahmen von 70.500 Euro pro Jahr bedeuteten. Mauritiusschule, Mehrfachturnhalle, Grundschule und Bad sollen über ein Blockheizkraftwerk mit Wärme und Energie versorgt werden, für das die Stadtwerke Neustadt eine Machbarkeitsstudie erstellt haben. Das würde 366.000 Euro kosten bei einer Förderung von 74.400 Euro. Jährlich 32.200 Euro würde der Verkauf von Wärme und Strom bringen.Die Kosten für das Lehrschwimmbecken werden auf rund 1,6 Millionen Euro geschätzt. Den möglichen Eigenanteil der Gemeinde beziffert Finzel auf 648.000 Euro. Dazu kommen weitere 39.000 Euro Anteil an den Baukosten am Schusterbau, die insgesamt bei 397.000 Euro liegen. Aufgrund der regionalen Bedeutung eines Lehrschwimmbeckens hofft Finzel auf großzügige Förderungen aus verschiedenen Programmen.