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AfD will in Neustadt bei Coburg den Dritten Bürgermeister stellen


Autor: Redaktion

Neustadt bei Coburg, Donnerstag, 28. Juni 2018

Der neugegründete AfD-Ortsverband hat bei der Kommunalwahl 2020 einiges vor - nicht zuletzt mit Hilfe erfahrener Politiker, die jetzt noch bei der CSU sind.
Von links: AfD-Bezirkstagskandidat Harald Meußgeier, AfD-Kreisvorsitzender und Landtagskandidat Martin Böhm, der neue Neustadter Ortsvorsitzende Michael Hoepflinger, sein Stellvertreter Thomas Grams und der stellvertretende AfD-Kreisvorsitzende von Würzburg, Michael Gebhardt.Foto: privat


Neustadt, die bayerische Puppenstadt, ist für die Alternative für Deutschland (AfD) eine "Hochburg". Bei der Bundestagswahl im vergangenen Jahr holte die Partei hier 16,8 Prozent, wie Kreisvorsitzender Martin Böhm jetzt noch einmal stolz in einer Presseerklärung mitteilte. Ebenso stolz ist Martin Böhm darauf, dass sich in Neustadt jetzt ein Ortsverband gegründet hat - es ist der erste seiner Art innerhalb des AfD-Kreisverbands Coburg/Kronach.

Wie Martin Böhm mitteilt, wurde der 54 Jahre alte Elektrotechnikingenieur Michael Höpflinger zum Ortsvorsitzenden gewählt. Sein Stellvertreter ist der 55 Jahre alte Heizungsbauer Thomas Grams. Martin Böhm kommentiert: "Menschen in einer Stadt, die seit 23 Jahren eine rote Handschrift trägt, haben sich eine Alternative verdient, die sich konsequent für Recht und Ordnung einsetzt."

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Michael Höpflinger kündigte an, dass die AfD nach der Kommunalwahl 2020 mindestens sechs Stadträte sowie den Dritten Bürgermeister stellen möchte. Als "Säule dieses Bestrebens" nannte er das "konsequente Nutzen der teils seit Jahrzehnten bestehenden freundschaftlichen und familiären Bande von AfD- Mitgliedern zu Stadtratsmitgliedern und Funktionären der Altparteien". Auch von Martin Böhm gab es in diesem Zusammenhang einige Andeutungen, die er allerdings nicht mit konkreten Namen unterlegte. So gab er laut Presseerklärung lediglich zu bedenken, dass eventuell wegen des internen Streits in der Neustadter CSU-Fraktion zumindest einige CSU-Stadträte "mehr Nähe zur AfD suchen könnten". Zumal, so Böhm, sich die CSU ja derzeit "besinne" und der AfD "auf dem konsequenten Weg hin zu Recht und Ordnung" folge.


CSU-Vorsitzende distanziert sich

Vera Weißbrodt, die Vorsitzende der Neustadter CSU, hat sich am Donnerstag von diesen AfD-Andeutungen distanziert. Sie persönlich grenze sich sowieso klar von der AfD ab, sagte sie auf Tageblatt-Anfrage, und sie könne sich auch nicht vorstellen, dass andere Mitglieder der CSU-Fraktion sich der AfD nähern. Zumal auch der interne Streit beigelegt sei: "Die Wogen in der Neustadter CSU haben sich zum Glück geglättet!"