Mehrere Feuerwehren aus den Landkreisen Coburg und Lichtenfels haben am Sonntagnachmittag eine Brandkatastrophe nahe der A73 verhindert. Nach einem Fahrzeugbrand auf der Autobahn stand die angrenzende Böschung in Flammen und das Feuer drohte, auf den Wald überzugreifen.
Ein Fahrzeugbrand auf der A73 bei Ebersdorf (Landkreis Coburg) hätte am Sonntag (20. Juni 2022) ohne das Eingreifen der Feuerwehren zu einem größeren Waldbrand führen können. Wie die Feuerwehr Ebersdorf bei Coburg auf ihrer Facebookseite mitteilt, wurde um 16.09 Uhr ein brennendes Auto auf dem Standstreifen in Richtung gemeldet.
"Wir hatten Herzklopfen wegen des Waldes", beschreibt der Einsatzleiter, Kreisbrandinspektor (KBI) Stefan Zapf, die Situation im Gespräch mit inFranken.de. Als die Feuerwehr am Einsatzort zwischen Ebersdorf und Untersiemau eintraf, sei sofort klar gewesen, dass das komplett in Brand stehende Fahrzeug nicht mehr zu retten war. Allerdings waren die Flammen vom Auto auf die angrenzende Böschung übergesprungen.
Waldbrand an A73 bei Ebersdorf verhindert: Auto brennt aus - 85 Feuerwehrleute aus zwei Landkreisen im Einsatz
Aufgrund der hohen Temperaturen von rund 35 Grad, der aktuellen Trockenheit und wegen des Windes am Sonntagnachmittag sei der Wald in akuter Gefahr gewesen, erklärt Zapf. Wobei auch eine bauliche Barriere dafür gesorgt hatte, dass das Feuer den Wald nicht unmittelbar erreichen konnte. "Zum Glück befindet sich zwischen Böschung und Wald ein Weg", der die Flammen zunächst aufgehalten habe.
Unter Kontrolle gebracht wurde den Brand dann in Gemeinschaftsleistung: Aufgrund der brisanten Lage waren sofort weitere Feuerwehren mit wasserführenden Fahrzeugen nachalarmiert worden, darunter laut Kreisbrandinspektor Zapf auch zwei Tanklöschfahrzeuge (TLF) aus dem Nachbarlandkreis Lichtenfels (Feuerwehr Stadt Lichtenfels, Feuerwehr Michelau) - die jeweils mit 4000 Liter Wasser löschen konnten. Auch die Feuerwehren aus Grub am Forst, Sonnefeld, Untersiemau, Lautertal (alle Kreis Coburg), Bad Staffelstein und Buch am Forst (beide Kreis Lichtenfels) trugen innerhalb von etwa 25 Minuten dazu bei, eine Katastrophe zu verhindern. Insgesamt waren Einsatzleiter Zapf zufolge rund 85 Feuerwehrleute im Einsatz.
Die landkreisübergreifende Zusammenarbeit sei auch deshalb so wichtig gewesen, weil der Coburger Feuerwehr-Kreisverband laut Stefan Zapf noch auf seine bereits bestellten TLF 4000 warte. Lieferzeit für die Löschfahrzeuge liege jedoch zurzeit bei 102 Wochen.
Autobahn in Richtung Bamberg komplett gesperrt
Die Ursache des Autobrandes steht derzeit noch nicht fest. Das Fahrzeug brannte nach Feuerwehrangaben komplett aus. Die Insassen hatten den Wagen rechtzeitig verlassen können, wurden aber vorsorglich vom Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht. Die A73 war in Richtung Bamberg zunächst komplett gesperrt, später war noch eine halbstündige Sperrung aufgrund der Nachlöscharbeiten notwendig.
Am frühen Sonntagnachmittag hatte die Freiwillige Feuerwehr Ebersdorf sogar noch auf die eklatante Waldbrandgefahr hingewiesen: "Für die südlich von Ebersdorf liegenden Waldflächen des Bucher Forstes gilt heute die höchste Waldbrandwarnstufe 5 (sehr hohe Gefahr)", erklärte die Feuerwehr auf Facebook. Für alle anderen Waldgebiete in Einsatzbereich galt die zweithöchste Warnstufe 4 (hohe Gefahr). Zudem seien Beobachtungsflüge durch die Regierung von Oberfranken angeordnet worden.