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A-Klasse 3: Kopf-an-Kopf-Rennen bis zum Schluss?


Autor: Christian Dreßel

Coburg, Mittwoch, 18. Dezember 2019

In der A-Klasse 3 liefern sich der FC Fortuna Neuses und der FC Bad Rodach einen erbitterten Zweikampf um die Meisterschaft.
Sascha Reußenzehn (links) , ehemaliger Coburger Landesligaspieler, stürmt jetzt für den A-Klassisten FC Fortuna Neuses. Mitt 22 Treffern führt er nach der Vorrunde die Torschützenliste in dieser Klasse an. Foto: Archiv


Die A-Klasse 3 hat dieses Jahr einen besonders spannenden Kampf um die Meisterschaft zu bieten. Punktgleich rangieren Fortuna Neuses und der FC Bad Rodach derzeit auf den Tabellenplätzen 1 und 2 - wer setzt sich am Ende durch?

Nur einmal musste sich der FC Bad Rodach in dieser Spielzeit geschlagen geben, im Topspiel zog man beim FC Neuses Mitte September mit 0:2 den Kürzeren. Aufgrund der Konstanz der Fortuna, die ihrerseits 14 ihrer 15 Spiele gewann, bleibt für die Mannschaft aus der Badstadt momentan nur Tabellenrang 2 über.

Doch auch im Coburger Ortsteil kann die Meisterfeier noch längst nicht vorbereitet werden. Zwar hat Neues im Vergleich zu Rodach noch ein Spiel mehr in der Hinterhand, aber aktuell können sich die "Blau-Weißen" auf kein Punktepolster verlassen. Denn beide Mannschaften haben bisher nämlich genau gleich viele Punkte erspielt (43) und auch der Tabellendritte aus Heubach (39) hegt mit Sicherheit noch Ambitionen nach ganz oben.

Gegen den SV, der momentan den undankbaren Tabellenplatz 3 innehat, fuhren beide Spitzenmannschaften allerdings Siege ein. Daher freuen sich die Fortunen und die Badstädter über eine hervorragende Ausgangslage im Meisterschaftskampf, der beide Lager von der langersehnten Rückkehr in die Kreisklasse träumen lässt. Das Tageblatt hat bei beiden Teams nachgefragt, was am Ende den Aufstiegskampf entscheiden wird. Rede und Antwort stand uns dabei der Rodacher Stürmer Stefan Krause. Der routinierte Angreifer, der es auf 250 Einsätze für seinen FC bringt, hat auch dieses Jahr schon wieder 13 Mal eingenetzt.

In Neuses haben wir Simon Neidinger erreicht, der so etwas wie die "gute Seele" des Vereins ist und sich nach mehreren schweren Verletzungen nun vor allem abseits des Feldes als ganz wichtiger Faktor für seinen Heimatverein erweist.

Hallo Herr Krause, in den vergangenen Jahren war der FC Bad Rodach immer unter den Spitzenteams der A-Klasse zu finden, doch zum Aufstieg hat es nicht gereicht. Warum gelingt den Thermalbadstädtern in dieser Saison der große Wurf?

Stefan Krause: Weil alle ihr Potenzial Spiel für Spiel abrufen. Geht es so weiter, dann gelingt der Aufstieg. Die Breite im Kader ist größer geworden und die Mischung aus jungen Wilden und erfahrenen Spielern passt bei uns.

Ihr Team hat nur zwei Spiele nicht gewonnen, steht aber punktgleich mit Tabellenführer Neuses auf Platz 2. Wie sehr schmerzt die Niederlage bei der Fortuna noch?

Stefan Krause: Neuses hat momentan noch ein Spiel weniger, was die Sache nicht leichter macht. Die Niederlage wurde aber gut verdaut, was auch unsere anschließenden Ergebnisse gezeigt haben. Ich freue mich auf jeden Fall jetzt schon aufs Rückspiel.

Was wird Ihrer Meinung nach der entscheidende Faktor im Aufstiegskampf werden?

Stefan Krause: Eine gute Vorbereitung im Winter ist die Basis. Danach muss man von Spiel zu Spiel schauen. Wenn sich jeder aufopfert, dann steht dem Aufstieg nichts im Wege.

Hallo Herr Neidinger, die Fortuna spielt eine unfassbar gute erste Teilserie. Nach Jahren der Ernüchterung zeigt der Pfeil in Neuses wieder steil nach oben. Was läuft besser als in den vergangenen Jahren?

Simon Neidinger: Nach dem Abstieg in die B-Klasse musste ein Neuanfang her. Glücklicherweise kamen mit unserem Trainer Stefan Wirsing auch einige Neuzugänge nach Neuses. Diese haben uns nicht nur sportlich sehr geholfen, sondern den ganzen Verein am Leben gehalten. Der Erfolg ist vor allem dem Teamgeist, sowohl auf als auch neben dem Platz, zu verdanken. Hinzu kommt natürlich die individuelle Stärke einzelner Spieler und somit trägt jeder seinen Anteil dazu bei. Wir machen uns selbst keinen Druck und können dementsprechend nach dem Winter auch frei aufspielen.

Mit dem FC Rodach liefert sich die Mannschaft ein Kopf-an-Kopf -Rennen. Trotz des Sieges im direkten Vergleich haben beide Klubs gleich viele Punkte. Wer holt sich die Meisterschaft?

Simon Neidinger: Wir haben noch ein Spiel mehr zu absolvieren. Ich denke, es wird ein entscheidender Faktor sein, wie gut man nach der Winterpause startet und wer an die vorherigen Erfolge anknüpfen kann. Und wer bis zum Saisonende die konstanteste Leistung abruft, der wird dann auch Meister. Neben Rodach und uns rechne ich auch dem SV Heubach noch gute Chancen auf den Titel in der Liga aus.

Welchen Anteil am Teamerfolg haben die Reußenzehns, die ja zusammen 53 Tore erzielt haben und damit für über 80 Prozent aller Neuseser Treffer verantwortlich sind?

Simon Neidinger: Die Statistiken lügen nicht und man muss so ehrlich sein, ohne die drei Brüder würden wir sportlich nicht dort stehen, wo wir uns aktuell befinden. In der Offensive sind sie unsere absoluten Garanten und haben einen nicht zu stillenden Torhunger. Die ganze Liga weiß das und kann sich eigentlich darauf einstellen. Dennoch ist es verdammt schwer, gegen unsere Reußenzehns zu verteidigen. Wir können uns glücklich schätzen, sie in unseren Reihen zu haben. Leider hat sich Manuel im letzten Saisonspiel schwer verletzt. Ich hoffe der Junge kommt wieder schnell auf die Beine und kehrt zu alter Stärke zurück.

Keine Kampfansagen

Mit Kampfansagen halten sich demnach beide Vereine noch weitestgehend zurück, beide Lager wollen durch eine intensive Wintervorbereitung den Grundstein für ein erfolgreiche Rückrunde legen. Der Meisterschaftskampf sollte also auch durch das Mitwirken des SV Heubachs, der möglicherweise den lachenden Dritten spielen kann, bis zum Ende von Spannung geprägt sein.