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25 Jahre Deutsche Einheit: Ilse Aigner bei Fackelzug in Neustadt bei Coburg


Autor: Oliver Schmidt

Neustadt bei Coburg, Freitag, 02. Oktober 2015

Die Kreisverbände der Jungen Union aus Neustadt, Sonneberg, Coburg-Stadt und Coburg-Land hatten wieder gemeinsam eine Gedenkveranstaltung organisiert.
Foto: Oliver Schmidt


Die bayerische Wirtschaftsministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin zeigte sich beeindruckt, dass die Gedenkveranstaltung zur Wiedervereinigung komplett von der Jungen Union (JU) organisiert worden ist. "Viele unserer Mitglieder sind ja noch nicht einmal 25 Jahre alt", räumte Christian Tanzmeier (JU Sonneberg) ein. "Die Teilung, den Stacheldraht, den 3. Oktober 1990 - das ist für die meisten ein Kapitel in der Geschichte." Doch gerade dies sei "Ansporn", mit dem alljährlichen Fackelzug am Vorabend des 3. Oktober "gegen das Vergessen" einzutreten.

So, wie sie es seit 1991 tun, waren kurz nach 18 Uhr zwei Gruppen in Richtung "Gebrannte Brücke" losgelaufen - eine aus Neustadt, eine aus Sonneberg. Ilse Aigner lief mit, und ließ sich vom CSU-Landtagsabgeordneten Jürgen W. Heike erklären, wo denn genau der Grenzverlauf einmal war.

Nach dem Aufeinandertreffen der beiden Gruppen inklusive herzlicher Begrüßung, ging es - ohne Fackeln - ins Festzelt auf dem Marktkauf-Parkplatz.

Im Festzelt gab es zunächst einen kurzen Gottesdienst. Pfarrer Johannes Dieter (Sonneberg-Steinbach) nannte es "beeindruckend", wie 1989 in einem "immer gottloser werdenden Staat" Gott plötzlich eingegriffen habe. "Mit menschlichem Mut, Glaube, Gebeten und Kerzen wurde die Grenze geöffnet."

Auch Ilse Aigner hob die Leistung der Ostdeutschen hervor und zitierte in diesem Zusammenhang Erich Honecker. Der habe gesagt, dass den Sozialismus in seinem Lauf weder Ochs noch Esel aufhalte: "Er hat aber nicht mit dem Volk gerechnet!" Die Wiedervereinigung Deutschlands sei aber zugleich eine "Wiedervereinigung Europas" gewesen. Mit Blick darauf fiel 25 Jahre später ihr Fazit etwas ernüchternd aus: "In der Flüchtlingspolitik versagt Europa im Moment ein stückweit." Ilse Aigner stellte klar, dass Deutschland gerne helfe - "aber wir müssen es auch stemmen können."

Weiterer Festredner war der Thüringer CDU-Chef MIke Mohring, der auch schon am Fackelzug teilgenommen hatte.