2368 Fans erleben eine Zitterpartie mit Happy End für Coburg
Autor: Ralph Bilek
Coburg, Sonntag, 03. März 2013
Der HSC 2000 Coburg bewahrte in einem guten Spiel mit einem knappen 31:30-Sieg seinen Heimnimbus. Der TG Münden wird am Ende ein Wechselfehler zum Verhängnis.
Der HSC 2000 Coburg hatte bei seinem knappen, aber verdienten 31:30-Heimsieg am Samstagabend mit drei tollen Spielzügen einen Start nach Maß (3:1) und kaum einer der 2368 Zuschauer ahnte in diesem Moment, dass die Partie erneut eine Zitterpartie werden sollte.
Zeitstrafe gegen Sebstian Kirchner
Doch die Abwehr passte nicht und gegen einen Gegner wie Münden, der mit vielen Positionswechseln agiert, ist eine eingespielte Abwehr das wichtigste. "So dürfen die hinten nicht stehen, sonst ist der Heimnimbus futsch", orakelte ein Fan. Eine Zeitstrafe gegen Sebastian Kirchner wegen einer Fußabwehr bestrafte Münden mit drei Treffern in Folge zum 7:5.
Dass der Rückstand nicht anwuchs, verhinderte einzig und allein Torwart Havard Martinsen.
Auszeit von Trainer Horvat
Die logische Konsequenz nach knapp 15 Minuten war eine Auszeit von Coach Hrvoje Horvat. Mit eindeutigen Anweisungen versuchte er die Abstimmung in Abwehr und Angriff zu verbessern. Trotzdem ging das Fehlpass- und Ballverlustfestival des HSC bis zum 6:11 weiter, was dem Gegner einfache Kontertore ermöglichte.
Nach einem mit höchstem Risiko gespielten "Zuckerpass" von Oliver Krechel auf Dejan Dobardzijev, verkürzte Coburg nach 20 Minuten aber auf 10:11 und fünf Minuten später war beim 12:12 wieder alles offen.
Mit knappem Vorsprung in die Pause
Als Krechel in Unterzahl gegen den TG-Rechtaußen Hornbrink parierte, verfolgten die Siegesblicke des Torwarts den Werfer bis an den eigenen Kreis. Damit er sie auch besser in Erinnerung behielt, hechelte Krechel bis zur Mittellinie nach vorne. Auch diese Parade sorgte mit dafür, dass die Coburger in einer abwechslungsreichen Partie mit einem knappen Vorsprung in die Pause gingen.
Pech beim beim Siebenmeterduell
Pech hatte Krechel allerdings im Siebenmeterduell gegen Mündens Spielertrainer Alexander Koke: Zwei Mal parierte er den Strafwurf, zwei Mal sprang der Ball direkt in die Hände von Koke zurück, der sich dann seine zweite Chance jeweils nicht entgehen ließ. Zudem gab es früh im zweiten Durchgang die zweite Zeitstrafe gegen Abwehrchef Tomas Riha. Von da an setzte Horvat auf Nicola Franke.
Für den "Wembley-Ausgleich" sorgte nach 45 Minuten Ronny Göhl mit einem knapp verwandelten Strafwurf unter die Latte zum 23:22. Die Partie blieb eng, wobei Münden mehr von Coburgern Fehlern profitierte als anders herum.
Verhängnisvolle Fehler der Gäste
Dann machte Münden allerdings den verhängnisvollen Fehler, sich nach einer soeben ausgesprochenen Zeitstrafe wieder auf sechs Spieler auf dem Spielfeld zu ergänzen und musste so zwei Minuten sogar mit zwei Mann in Unterzahl auskommen. In dieser Zeit gelangen dem HSC die drei vorentscheidenden Treffer zum 26:24. Übertrieben war das Einsteigen von Dominic Leinhart gegen den einlaufenden Kenny Schramm. Leinhardt hatte sich schon kurz zuvor ein heftiges Wortgefecht mit einem Mitspieler geliefert und "ist jetzt fällig", wie ein Fan die rote Karte schon erahnte. Erneut hatten sich die Gäste geschwächt und Coburg nutzte dies zum 29:26.
In der Hauptrolle: Stefan Linsmeier
Die Hauptrolle dabei spielte der in der Schlussphase erstmals eingesetzte Stefan Linsmeier. Die Treffer 27, 28 und 30 gingen auf sein Konto.
Heimnimbus gewahrt
"Das ist wie wenn eine Dampfwalze auf dich zukommt", hatte eine Frau fast Mitleid mit den Abwehrspielern der TG Münden. Obwohl es wegen eines Abspielfehlers von "Linsi", nochmals eng wurde, freute sie sich mit den anderen Zuschauern , dass der Heimnimbus zumindest bis zum Spitzenspiel in zwei Wochen gegen Rimpar Bestand hat.
Stimmen zum Spiel
HSC-Trainer Hrvoje Horvat: "Aufgrund der Personalmisere bin ich sehr zufrieden, wir haben auch spielerisch eine gute Partie gemacht. Der Gegner hat uns wie erwartet bis zum Schluss gefordert, trotzdem müssen wir es früher klar machen."
TG-Trainer Alexander Koke: "Wir waren nah dran, aber gerade am Ende fehlten dann doch die Optionen auf der Bank. Die Unterzahlspiele in der Schlussphase, besonders das durch den Wechselfehler bedingte, ärgern mich besonders, weil ich nicht aufgepasst habe."