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Wenn Mehrheiten kippen: evangelisch zu katholisch


Autor: Christian Holhut

Bamberg, Freitag, 16. August 2013

Mariä Himmelfahrt - mal Feiertag, mal nicht. Haben Sie am Donnerstag auch gearbeitet? Fanden Sie das gerecht? Vorsicht, der Feiertag kann kippen , wie beispielsweise im Landkreis Bayreuth.
Marienstatue in der Wallfahrt Maria Vesperbild. Foto: dpa


Wenn Maria wieder hoch fährt in den Himmel, begehen das die meisten Katholiken ausgiebig mit einem Feiertag. Oder auch nicht, je nach Lust und Laune. Und die anderen gehen auf die Arbeit. So oder so ähnlich war's am Donnerstag an einem Feiertag, der uns in zwei Klassen teilt. Die Bamberger und die Kulmbacher, viele Bayern und die Hessen, das ganze Saarland und den Rest der Bundesrepublik. Ja, Mariä Himmelfahrt lässt die einen schaffen, die anderen frei haben - auch in Franken. Wenn am Arbeitsort die Katholiken überwiegen, ist Feiertag. Wenn nicht, dann halt nicht.

Schluss mit dem Müßiggang im Namen Mariens ist nun wohl im oberfränkischen Speichersdorf, wo laut Zensus 2011 neuerdings die Katholiken knapp in der Minderheit sind. Während in der benachbarten Oberpfalz auch weiterhin geschlossen wird, was geschlossen bleiben darf, fahren die Speichersdorfer am 15. August dann wieder auf die Arbeit. Das haben sie den vielen Zugereisten evangelischen Glaubens zu verdanken.

Macht nix! Es sei nicht seine Aufgabe, Menschen vom Katholizismus zu überzeugen, sagt der Bürgermeister. Recht hat er, darum kann sich ja der Papst kümmern. Wir Franken freuen uns doch wie Kaiser Franz Beckenbauer nach der Weihnachtsfeier mit dem lieben Gott: über jedes "Kind". Egal, ob katholisch oder nicht.