Bundesligist Medi Bayreuth hat die Jagd auf einen Play-off-Platz erfolgreich fortgesetzt: Nach dem 96:89-Sieg bei Science City Jena haben die Bayreuther wieder ein positives Punktekonto.
Die Ausgangslage für Medi Bayreuth vor dem richtungsweisenden Bundesliga-Spiel war günstig: Mehr als 200 Bayreuther Fans sorgten für beste Heimspiel-Atmosphäre in der Arena in Jena. Zudem konnte Trainer Raoul Korner personell aus dem Vollen schöpfen. Sowohl der gegen Gießen verletzt ausgeschiedene De'Mon Brooks als auch der lange Zeit verletzt fehlende Steve Wachalski standen im Kader.
Doch der Routinier wurde gar nicht gebraucht, was vor allem an Kassius Robertson lag. Der Kanadier war der entscheidende Mann beim 96:89-Sieg gegen die ersatzgeschwächten Hausherren, bei denen Topscorer Reggie Williams, Spielmacher Mauricio Marin und Power Forward Julius Wolf fehlten.
Ausgeglichenes erstes Viertel
Beide Teams lieferten sich vom Start weg einen offenen Schlagabtausch. Fast in jedem Angriff wechselte die Führung. Nach den ersten zehn Minuten lagen die Hausherren, die mit Zonenverteidigung in die Partie gestartet waren, mit 23:22 in Front. Bester Bayreuther zu diesem Zeitpunkt war Andreas Seiferth, der sieben Punkte verbuchte.
Ronald Roberts, Jenas Neuzugang vom israelischen Spitzenclub Hapoel Jerusalem, lief zu Beginn des zweiten Abschnitts heiß, sammelte bis zum Seitenwechsel 13 Punkte und hatte maßgeblichen Anteil daran, dass sich die Saalestädter erstmals leicht absetzen konnten (42:37, 18.).
Zwei Dreier von Robertson
Korner reagierte mit einer Auszeit und beorderte danach Robertson zurück auf das Parkett, der zwei Dreier in Folge versenkte. Beim Stand von 47:45 ging es in die Pause, in der Korner vermutlich das Rebound-Verhalten seines Teams in den Fokus gestellt haben dürfte. Mit 18:11 Rebounds hatten die Saalestädter zu diesem Zeitpunkt auf dem Statistikbogen einen klaren Vorteil.
Besser wurde es aber erst einmal nicht. Es waren keine neunzig Sekunden nach dem Seitenwechsel gespielt, da beorderte Korner seine Mannen an die Seitenlinie: Drei Bayreuther Ballverluste hatten die Hausherren zur bis dahin höchsten Führung (52:45, 22.) genutzt. "Im dritten Viertel sind wir nicht so rausgekommen, wie ich mir das gewünscht habe", sagte Korner nach dem Spiel. Keine drei Minuten später waren die Bayreuther nach einigen starken Defensivaktionen jedoch wieder in Schlagdistanz.
Kyan Anderson klaute Martynas Mazeika den Ball auf Höhe der Mittellinie, legte zum 55:56 ein und glich wenig später von der Dreierlinie (58:58, 26.) aus. Kurz darauf nutzte Robertson ein unsportliches Foul der Saalestädter zunächst an der Freiwurflinie, dann mit einem Dreier zum Führungswechsel (61:64, 27.). Robertson lief jetzt heiß: Bis zur letzten Viertelpause (71:77, 30.) versenkte der Scharfschütze zwei weitere Dreier und schraubte seine Punktekonto auf 27 Zähler.