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Pokaltraum von Medi Bayreuth endet im Halbfinale


Autor: Florian Kirchner

Bayreuth, Sonntag, 18. Februar 2018

Medi Bayreuth ist beim Top-Four- Pokalturnier gegen Alba Berlin chancenlos und verliert auch das Spiel um Platz 3 gegen Ulm.
Enttäuschte Gesichter: Mit der Niederlage im Halbfinale gegen Alba Berlin verpasste Medi Bayreuth deutlich den Sprung ins Pokalfinale. Fotos: Peter Mularcyzk


Der Traum vom größten Erfolg der Bayreuther Basketballgeschichte seit der Meisterschaft 1989 war im Halbfinale des Top-Four-Pokalturniers in Ulm für Medi Bayreuth ausgeträumt: Gegen den neunmaligen Pokalsieger Alba Berlin setzte es eine 74:96 (40:49)-Klatsche.


Pokal-Halbfinale

Medi Bayreuth - Alba Berlin 74:96

Die Teams starteten mit viel Intensität in die Partie und lieferten sich einen Schlagabtausch auf hohem Niveau. Der Berliner Stefan Peno machte in den ersten zehn Minuten den Unterschied. Der serbische Spielmacher spielte seine Größenvorteile gegenüber James Robinson und Bastian Doreth aus und steuerte sieben Zähler zum 30:22-Vorsprung (10.) der Albatrosse bei.

Robin Amaize, der mit Abstand beste Bayreuther, führte die Aufholjagd zu Beginn des zweiten Spielabschnitts mit einem Dreier und einem Korbleger an (29:32, 12.). Doch Berlin hatte einen weiteren Joker im Ärmel: Joshiko Saibou erzielte in kurzer Folge zwei Dreier und einen Zweier (29:40, 14.). Zur Pause lagen die Bayreuther 40:49 zurück. Vor allem am Brett hatten die Bayreuther massive Probleme. Kein Feldkorb stand für die Center Andreas Seiferth und Assem Marei zu Buche, zudem lagen die Berliner mit 18:13 im Rebound-Duell vorne. Auch die Feldwurfquote - 43 Prozent bei Bayreuth, 59 bei Berlin - sprach klar für Alba.

"Wir haben vielleicht ein bisschen zu viel gewollt, das hat man vor allem in der ersten Halbzeit gesehen. Wir haben Sachen überstürzt, die uns zu schnell aus dem Konzept gebracht haben. Wir wollten Alba die Spiellaune nehmen, das ist uns zu keinem Zeitpunkt gelungen", sagte Medi-Trainer Raoul Korner.

So erstarrten die Bayreuther mit Wiederbeginn wie das Kaninchen vor der Schlange vor der Spielfreude und Treffsicherheit der glänzend eingestellten Berliner, die auf nahezu allen Positionen Vorteile hatten und sich bis zur letzten Viertelpause auf 77:51 (30.) absetzten.

Im letzten Abschnitt konnte es sich Alba sogar leisten, einige seiner Starter auf der Bank zu lassen. Auch die zweite Garde der Berliner hatte keine Probleme, das Bayreuther Team, das nie zu seinem Teamplay fand, in Schach zu halten. Vor allem die Center der Bayreuther hatten die Berliner jederzeit im Griff. Erst 2,5 Sekunden vor Spielende gelang Seiferth der erste Center-Korb aus dem Feld für Medi. "Ich möchte trotzdem meinen Spielern ein Kompliment machen", sagte Korner. "Ich habe ihnen in der Kabine gesagt, dass die Besonderheit eines Top Four ist, dass nur eine Mannschaft diesen Event mit einem Lächeln verlässt."

Medi Bayreuth: Robinson (7 Punkte/1 Dreier), Cox (4/1), Linhart (12/2), Doreth, Seiferth (3), Wachalski (5/1), Amaize (18/1), Brooks (4), York (13/3), Marei (8).
Alba Berlin: Saibou (13/3), Siva (8/2), Butterfield (13/3), Sikma (16/1), Grigonis (9/1), Clifford (8), Schneider, Radosavljevic (6), Vargas (3/1), Peno (11/1), Mattiseck, Giffey (9/1).


Pokal, Spiel um Platz 3

Medi Bayreuth - Ratiopharm Ulm 79:81

Im Spiel um Platz 3 traf Medi Bayreuth auf Gastgeber Ulm, der im Halbfinale gegen Bayern München mit 73:84 verloren hatte.

Die Bayreuther starteten stark - allen voran Seiferth, der sechs der ersten acht Medi-Zähler (3:8, 4.) markierte. Nach einer Auszeit fanden auch die Ulmer in die Partie und sicherten sich, angetrieben vom starken Ryan Thompson, eine 15:14-Führung nach dem ersten Viertel. Dann drehten die Gastgeber auf. Als der Ex-Bayreuther Trey Lewis die höchste Führung der Ulmer markiert hatte (27:19, 14.), antwortete Korner mit einer Auszeit. Danach schulterte James Robinson die Bayreuther Aufholjagd. Der Spielmacher hatte seine zwölf Zähler zur Pause ohne Fehlwurf eingefahren. Seiferth besorgte an der Freiwurflinie für die 41:40-Halbzeitführung.

Erfolgreiche Dreipunktwürfe (Robinson, York, Brooks) brachten Medi Mitte des dritten Abschnitts erstmals zweistellig in Front (49:59, 26.), doch die Ulmer kamen wieder auf 54:60 (30.) heran.
Luka Babic eröffnete die Ulmer Aufholjagd im Schlussdrittel mit vier Punkten, David Krämer holte den Ausgleich (60:60, 32.).

Im folgenden Schlagabtausch zog erst Medi auf 71:64 (36.) davon, nur eine Minute später krönte Ismet Akpinar einen Lauf der Schwaben mit dem 71:71. Damit nicht genug: Jerelle Benimon und Thompson sorgten für das 75:71 (38.), Lewis in der Schlussminute für das 80:74. Linhart per Dreier und Brooks trafen für Medi, Butler verwandelte einen Freiwurf. Es stand 81:79 für Ulm - und der letzte Wurf der Partie gehörte Bayreuth: Gabe York verfehlte das Ziel knapp.

Medi Bayreuth: Robinson (16/3), Cox (2), Linhart (10/1), Doreth, Seiferth (16), Wachalski (3/1), Amaize (3/1), Brooks (17/1), York (9/1), Marei (3)
Ratiopharm Ulm: Ohlbrecht, Thompson (21), Ferner (5/1), Akpinar (4), Lewis (12/1), Butler (11/1), Benimon (15), Babic (4), Fotu (6), Krämer (3).


Bayern gewinnt Pokal

Im Finale sicherte sich der FC Bayern München - angeführt von Jared Cunningham (28 Punkte) - mit einem 80:75-Erfolg gegen Alba Berlin den Pokal.