Medi Bayreuth ist noch kein Spitzenteam
Autor: Florian Kirchner
Bayreuth, Freitag, 28. Dezember 2018
Medi Bayreuth hat von Oldenburg die Grenzen aufgezeigt bekommen.
Nun ist auch die Siegesserie von Medi Bayreuth in der Basketball-Bundesliga gerissen. Nach fünf Punktspielsiegen in Serie bekamen die Oberfranken von Oldenburg die Grenzen aufgezeigt. Vor ausverkauftem Haus (3400 Zuschauer) kassierten die Bayreuther mit 70:90 (36:50) ihre vierte Saisonniederlage. Zum Jahresfinale 2018 empfangen die Korner-Schützlinge bereits am heutigen Samstagabend (20.30 Uhr) die Hakro Merlins Crailsheim.
"Wir haben viele Fehler gemacht, waren vorne nicht präzise genug und haben mehrfach Bälle einfach weggeworfen", konstatierte Medi-Trainer Raoul Korner nach der Partie gegen die EWE Baskets Oldenburg und folgerte: "Mit dieser Leistung gehören wir nicht zu den Top-Vier-Teams der Liga, das hat man heute deutlich gesehen."
Es waren nur wenige Minuten gespielt, da fühlte man sich an das zurückliegende Heimspiel der Wagnerstädter kurz vor Weihnachten in der Champions League gegen SIG Straßburg erinnert. Denn auch diesmal traf der Gegner vom Start weg nach Belieben aus der Distanz und konnte sich zudem mehrfach zweite Wurfchancen erkämpfen, während bei Medi Bayreuth vorne wie hinten Sand im Getriebe war. Allen voran Oldenburgs Ex-Nationalspieler Philipp Schwethelm hatte sein Visier blendend eingestellt und sammelte bis zur ersten Viertelpause (20:30, 10.) bereits 14 Zähler, wovon vier Dreier waren.
Es waren im zweiten Spielabschnitt noch keine zwei Minuten gespielt, da beorderte Medi-Trainer Raoul Korner seine Mannen beim Stand von 20:35 (12.) sichtlich verärgert zur Lagebesprechung an die Seitenauslinie. Die Maßnahme fruchtete nicht (20:42, 13.). Erst als Korner wenig später einen kompletten Austausch vornahm, folgte der erhoffte "Hallo-Wach-Effekt". Die Wagnerstädter, bei denen Adonis Thomas bis zum Seitenwechsel elf Zähler markierte, investierten nun sichtlich mehr und verkürzten bis zur Pause auf 36:50 (20.).
Auch nach dem Seitenwechsel konnten die Wagnerstädter dem Spiel nicht die gewünschte Wende geben. Ganz im Gegenteil, sie standen sich zunächst selber im Weg - allen voran Kassius Robertson, der beim Weg auf die Bank einen Stuhl in Richtung des Spielfeldes kickte und dafür vollkommen berechtigt ein technisches Foul kassierte.
Dieses Geschenk nahmen die Gäste gerne an, trafen von der Freiwurflinie und schickten noch einen Dreier hinterher (42:61, 26.). Mit viel Energie konnten sich die Bayreuther, angetrieben vom unermüdlichen Gregor Hrovat, nochmals bis auf 60:71 herankämpfen. Mehr aber auch nicht. Oldenburg stoppte die Bayreuther Aufholjagd routiniert und zog selbst wieder klar davon.
Sichtlich zufrieden war Gästecoach Mladen Drijencic mit dem Auftritt seines Teams: "Ich bin stolz auf meine Mannschaft, denn sie hat gegen diese großartige und extrem laute Kulisse mental und physisch enorm viel investiert und immer als Team gespielt." Medi Bayreuth - EWE Baskets Oldenburg 70:90 (20:30, 16:20, 15:15, 19:25) Medi Bayreuth: Thomas (15/1), Robertson, Stockton (8/1), Doreth (6/2), Seiferth (6), Martin (11), Wachalski, Hrovat (11), Meisner (4), Brooks (9/1), Raivio (2).