Medi Bayreuth unterliegt nach schwacher zweiter Halbzeit den Frankfurt Skyliners mit 72:76.
Medi Bayreuths Vormarsch in der Tabelle der Basketball-Bundesliga wurde am Mittwoch gestoppt. Vor 3005 Zuschauern in der Oberfrankenhalle unterlagen die Wagnerstädter nach einem hart umkämpften Spiel den Skyliners Frankfurt nicht unverdient mit 72:76 (38:30).
Medi-Trainer Raoul Korner wartete vor der Partie mit einer Überraschung auf: Erstmals nach seinem verletzungsbedingten Ausscheiden beim Oberfrankenderby in Bamberg Anfang Januar stand US-Center Hassan Martin wieder im Aufgebot der Wagnerstädter und auch gleich in der Startformation. Für ihn musste aufgrund der Ausländerbeschränkung Ersatzmann Eric Mika in Zivil auf der Mannschaftsbank Platz nehmen.
Kyan Anderson war zu Spielbeginn der herausragende Akteur auf dem Parkett. Als Gästecoach Gordon Herbert auf einen Bayreuther 9:0-Lauf zum 15:12-Zwischenstand (6.) mit der ersten Auszeit reagierte, hatte der quirlige US-Amerikaner seinem Konto bereits elf Punkte gutgeschrieben. Weil die Bayreuther danach nicht nachsetzten, ging es bei einem ausgeglichen Stand (20:20; 10.) in die erste Viertelpause.
Rückkehrer Martin stabilisiert
Zu Beginn des zweiten Viertels hatten die Gäste zunächst leicht Oberwasser und konnten sich beim Offensivrebound mehrmals durchsetzen, bis Korner Hassan Martin zurück auf das Parkett beorderte. Der Rückkehrer stabilisierte sofort die Defensive, sorgte am offensiven Brett mit sechs Punkten in Folge für den Führungswechsel (30:28, 15.) und gab damit die Initialzündung für einen begeisternden Bayreuther Zwischenspurt in die Halbzeitpause (38:30, 20.).
Diesen Schwung konnten die Bayreuther allerdings nicht in die zweite Halbzeit hinüberretten - ganz im Gegenteil: Frankfurt - angeführt vom stark aufspielenden US-Guard Tra Holder - holte Punkt um Punkt auf, egalisierte zum 49:49 (28.) und erarbeitete sich eine knappe 54:53-Führung (30.) vor dem letzten Spielabschnitt.
Und die Gäste aus der Bankenmetropole kämpften weiterhin verbissen um ihre vermutlich letzte Chance im Rennen um einen Play-off-Platz. Medi Bayreuth konnte sich zwar noch einmal auf 66:61 (36.) absetzen, zwei Minuten vor dem Spielende lagen jedoch wiederum die Gäste vorne (68:70, 39.). Beim Stand von 70:70 ging es in die Schlussminute. Nach Offensivfouls auf beiden Seiten (Völler, Hrovat) warf Tra Holder (22 Punkte) die Hessen 17 Sekunden vor dem Spielende mit 72:70 in Front. Auszeit Bayreuth. Doreths nun folgenden Seiteneinwurf sollte Hassan Martin mit einem Alley-Oop-Dunking versenken, der Wurf geriet jedoch zu kurz, prallte vom Ring zurück und landete in den Händen der Gäste. Frankfurts Routinier Quantez Robertson und US-Spielmacher Tyler Larson brachten den Sieg für die Hessen an der Freiwurflinie ins Ziel. Endstand 72:76.
Bayreuths Trainer Raoul Korner war hörbar enttäuscht: "Das war heute ein herber Rückschlag im Rennen um einen Play-off-Platz. Wir hatten im 2. Viertel Zugriff auf die Partie bekommen, haben uns aber nicht belohnt. Gute Würfe gingen nicht ins Ziel, zudem haben wir zu viele Offensivrebounds zugelassen. So gesehen haben wir uns heute in der Offensive um die Früchte unserer defensiven Arbeit gebracht."