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Bayreuther Doreth vergibt Derbysieg gegen Bamberg


Autor: Florian Kirchner

Bayreuth, Montag, 26. Dezember 2016

Medi Bayreuth hatte Meister Bamberg am Rande einer Niederlage. Bastian Doreth hätte kurz vor Schluss mit einem Freiwurf den Sieg bescheren können.
Hart umkämpft war das Oberfrankenderby in Bayreuth. Hier stellt sich der Bamberger Nicolo Melli (rechts)= dem Bayreuther de'Mon Brooks in den Weg.  Foto: Jürgen Müller


Basketball-Bundesligist Medi Bayreuth hat die Überraschung nur knapp verpasst: In einem packenden Oberfrankenderby mussten sich die Wagnerstädter vor ausverkauftem Haus dem Meister und Titelfavoriten Brose Bamberg erst nach Verlängerung knapp mit 88:92 (41:40) geschlagen geben.

Das Warten auf den im Bayreuther Lager so lange herbeigesehnten Derbyerfolg gegen das europäische Spitzenteam aus der Nachbarstadt geht als weiter. Letztmals konnte eine Bayreuther Mannschaft 1998 in Bamberg gewinnen, der letzte Bayreuther Heimsieg ist sogar noch älter und datiert aus dem Jahr 1996. Bastian Doreth hatte den Erfolg 0,7 Sekunden vor dem Spielende bereits in Händen. Der Medi-Kapitän musste für den zuvor bei einem Alley-Oop-Dunking-Versuch rüde vom griechischen Routinier Niko Zisis abgeräumten De'Mon Brooks an die Freiwurflinie, traf an Stelle des am Handgelenk verletzten US-Amerikaners jedoch nur den ersten Wurf zum 83:83 (40.)-Ausgleich und zeigte bei seinem zweiten Versuch Nerven. Daneben, Verlängerung! Hier hatten dann die international erfahrenen und mit einem größeren Kader ausgestatteten Bamberger knapp die Nase vorne und sicherten sich am Ende ihren 15. Saisonsieg.


Furioser Beginn

Bayreuth hatte die Partie furios begonnen und das erste Viertel klar mit 22:13 (10.) für sich entschieden. Danach kamen jedoch die Bamberger besser in Fahrt und kamen bis zur Pausensirene bis auf 41:40 (20.) heran. Ein offener Schlagabtausch entwickelte sich nach dem Seitenwechsel.

Als die Bamberger - unterstützt von einigen fragwürdigen Schiedsrichterentscheidungen - Mitte des Schlussviertels auf 62:68 (34.) davonziehen konnten, schien sich eine Vorentscheidung abzuzeichnen. Doch Bayreuth meldete sich angetrieben von Topscorer Trey Lewis nochmals zurück und konnte 17 Sekunden vor dem Ablauf der regulären Spielzeit nach zwei Freiwurftreffern von Assem Marei mit 81:77 in Führung gehen. Nicolo Melli versenkte im Gegenzug postwendend von der Dreierlinie (81:80, 40.). Der ansonsten so sichere Freiwerfer Lewis traf nur einmal von der Linie (82:80, 40.), und Strelnieks brachte die Bamberger aus fast aussichtsloser Position mit einem Dreier wiederum in Führung (82:83, 40.). Dann musste Doreth an die Freiwurflinie...

Fünf Miller-Punkte und ein Monsterblock von Theis brachten die Bamberger in der Verlängerung auf Siegkurs (88:84).


Bayreuth - Bamberg 88:92
n. Verl. (22:13, 19:27,
18:18, 24:25, 5:9)
Bayreuth: Lewis (23/6), Linhart (13/2), Seiferth (13), Brooks (12), Marei (11), Anderson (9), Amaize (4), Wachalski (2), Doreth (1).
Brose Bamberg: Melli (21/2), Causeur (16/2), Strelnieks (15/1), Miller (15/3), Theis (11), Zisis (8/2), Staiger (3/1), Radosevic (2), Heckmann (1), Lo, Kratzer.