Bayreuth tut sich beim 6:1 gegen Pfaffenhofen lange schwer

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Dennis Thielsch jubelt nach seinem Ausgleich zum 1:1. Es dauerte bis ins Schlussdrittel, ehe der EHC Bayreuth gegen den EC Pfaffenhofen seine drückende Überlegenheit auch in die entscheidenden Tore ummünzen konnte. Das zweite Spiel der Serie steigt am Freitag. Foto: Mularczyk
Dennis Thielsch jubelt nach seinem Ausgleich zum 1:1. Es dauerte bis ins Schlussdrittel, ehe der EHC Bayreuth gegen den EC Pfaffenhofen seine drückende Überlegenheit auch in die entscheidenden Tore ummünzen konnte. Das zweite Spiel der Serie steigt am Freitag. Foto: Mularczyk
Marcel Juhasz (links) gegen Pfaffenhofener Tobias Feilmeier.
Marcel Juhasz (links) gegen Pfaffenhofener Tobias Feilmeier.
 
Der Bayreuther Michal Bartosch (links) gegen Ian Helmrath.
Der Bayreuther Michal Bartosch (links) gegen Ian Helmrath.
 

Der Anfang ist gemacht, aber aller Anfang kann bisweilen verflixt schwer sein. In einem über weite Strecken höchst einseitigen ersten Spiel im Playoff-Halbfinale der Eishockey-Bayernliga musste der EHC Bayreuth bis zur 44. Minute warten, ehe Michael Fendt mit dem Tor zum 3:1 die Hausherren erlöste und der erste Sieg in der Best-of-three-Reihe gegen den EC Pfaffenhofen eingefahren war.

Ab Minute 25 hatte sich quasi die Spielpaarung geändert: Ab da hieß es nicht mehr Bayreuth gegen Pfaffenhofen, sondern Tigers gegen Christian Hamberger. Der Schlussmann der Ice Hogs aus Oberbayern vereitelte ein ums andere Mal Großchancen der Oberfranken. Brachte immer irgendwie ein Stück seiner Ausrüstung in die Schüsse: Schoner, Schlägerkopf, die Schulter, sogar die Schlittschuhschiene - und im Notfall half das Gestänge mit. Plock, Plang, Pling. Abgepfiffen. Wiederholt schlichen die wild anrennenden Tigers nach der x-ten vertanen Möglichkeit kopfschüttelnd vom Eis.

Derweil deutete EHC-Trainer Sergej Waßmiller auf der Bande mit rollender Handbewegung an: weiter, immer weiter! Das bewährte Oliver-Kahn-Motto.
Seine Schützlinge wussten die Geste zu deuten, erarbeiteten sich eine drückende Überlegenheit, was sich auch statistisch belegen lässt: 35 Schüsse nach 40 Minuten sprechen eine beredte Sprache. Gelegen kam den Oberfranken, dass sich die Gäste vor allem im zweiten Drittel mehrfach auf der Strafbank aufhielten und sich nicht nur einer numerischen Übermacht in Schwarz-Gelb zu stellen hatten.
Oftmals konnte Pfaffenhofen die schnellen Tigers nur mit Fouls stoppen. Schwer zu fassen bekamen die Mannen von Coach Heinz Feilmeier vor allem die Außenstürmer Michal Bartosch und Andreas Geigenümüller aus der zweiten sowie den technisch beschlagene Dennis Thielsch aus der ersten Reihe.

Schwer zu fassen aber auch, dass die Gäste nach elf Minuten mit 1:0 in Führung gingen. Patrick Landstorfer hatte im Powerplay direkt vom Bullykreis abgezogen und ECH-Torwart Tim Siekmann dabei nicht gut aussehen lassen. Es war dies übrigens der erste Unterzahltreffer, den Bayreuth seit der Hauptrunde hinnehmen musste. Die Oberbayern hatten bis dato mit einer Art Einschläferungstaktik und überfallartigen Angriffen die Gastgeber eingelullt und Bayreuth nicht zur Entfaltung kommen lassen.

Es musste eine eigene Überzahl her, um die Verhältnisse auch auf der Anzeigetafel gerade zu rücken: Dennis Thielsch gelang durch einen schönen Schlenzer über die Schoner von Torwart Hamberger hinweg das 1:1. Die hochverdiente Führung war das Resultat des schönsten Spielzugs der Partie: EHC-Verteidiger Jozef Potac hatte seinen Gegenspieler umkurvt und mit der Rückhand quer vor den EC-Kasten gepasst, wo der auffällige Michal Bartosch den Puck nur noch über die Linie zu drücken brauchte. Von da an folgte die besagte 20-minütige Phase mit Einbahnstraßenhockey Richtung Pfaffenhofens Schlussmann, wobei der EC selber keinen Schuss abgab. Wie sehr Frust und Last von den Schultern der EHC-Spieler abfiel, zeigte der überschwängliche Jubel von Fendt beim 3:1, das alle Zweifel am Sieg beseitigte.

EHC Bayreuth - EC Pfaffen hofen 6:1 (1:1, 1:0, 4:0)
Tore: 0:1 (11.) Landstorfer (5 gegen 4), 1:1 (15.) Thielsch (5 gegen 4), 2:1 (25.) Bartosch, 3:1 (44.) Fendt (5 gegen 4), 4:1 (47.) Zeilmann, 5:1 (57.) Hlozek (4 gegen 5), 6:1 (60.) Mayer. - Strafminuten: Bayreuth 12/Pfaffenhofen 22. - Zuschauer: 1197.