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Bayreuth gelingt ein historischer Sieg


Autor: Florian Kirchner

Bayreuth, Donnerstag, 03. Januar 2019

Die Bayreuther Basketballer gewinnen erstmals seit 1998 wieder beim Erzrivalen Bamberg.
Der vor allem in der Anfangsphase starke De'Mon Brooks stellte die Bamberger Verteidigung immer wieder vor Probleme. Hier setzt er sich gegen Tyrese Rice durch.  Foto: Daniel Löb


Den Bayreuther Basketballern ist gestern abend Historisches geglückt. Die Mannen von Trainer Raoul Korner gewannen erstmals seit dem 14. Februar 1998 wieder ein Oberfrankenderby in Bamberg - damals wie heute mit zehn Punkten Vorsprung - und verdrängten den Rivalen von Platz 4 der Bundesliga. Für das Brose-Team war das 84:94 die zweite Heimniederlage in Folge. Erst kürzlich hatte der FC Bayern München in der Domstadt gewonnen, bei dem die Bayreuther am Sonntag gastieren.

Das vergangene Jahr hatten die Korbjäger von Medi Bayreuth in eigener Halle gegen Brose Bamberg mit 85:75 erfolgeich begonnen. Und auch in diesem Jahr gelang den Bayreuther dieses Kunststück, diesmal sogar in fremder Halle.

Die beiden Nachbarrivalen lieferten sich ein ausgeglichenes Auftaktviertel. Patrick Heckmann konnte die Bamberger mit 12:7 (5.) in Führung werfen, aber Bayreuth antwortete postwendend durch den blendend ausgelegten De'Mon Brooks, der wenig später mit seinem bereits zweiten Dreier zum 14:14 (7.) ausgleichen konnte.

Gregor Hrovat erzielte kurz darauf die erste Bayreuther Führung (15:16), die die Bamberger bis zur ersten Viertelpause aber wieder korrigieren konnten (22:20, 20.).

Damit hatten die Bayreuther einen frühen Rückschlag gut weggesteckt: Für Medi-Topscorer Hassan Martin war die Partie bereits in der zweiten Minute beendet, als der Bayreuther US-Center zur Bank humpelte, um Platz für Andreas Seiferth zu machen.

Mit viel Feuer starteten die Wagnerstädter in den zweiten Spielabschnitt: Brooks mit seinem dritten Dreier und Lukas Meisner mit einem Korbleger sorgten für die bis dahin höchste Gästeführung (22:27, 11.).

Doch die Hausherren antworteten prompt und konnten sich selbst wieder leicht absetzen (36:32, 17.). Der zweite Dreier von Adonis Thomas bedeutete schließlich den 43:43-Halbzeitstand.

27 Bayreuther Punkte

Nicht zuletzt aufgrund einer wesentlich besseren Ballbewegung und einer deutlichen Formsteigerung der bis dahin unauffälligen David Stockton und Kassius Robertson konnten sich die Bayreuther nach der Pause bis auf 48:60 (25.) abetzen und diesen Vorsprung bis zur letzten Viertelpause nahezu verteidigen (60:70, 30.).

Bambergs Trainer Ainars Bagatskis hatte offensichtlich die passenden Worte gefunden, denn die Hausherren starteten giftig ins letzte Viertel. Nach einem Bamberger Lauf zum 66:70-Anschluss reagierte Raoul Korner mit der Auszeit (33.), nach der sich wiederum die Wagnerstädter, die oftmals einen Schritt schneller als die Bamberger waren, absetzen konnten (72:81, 36.).

Während die Bamberger im Endspurt zunehmend in Hektik verfielen, blieben die Wagnerstädter ausgesprochen "cool": Brooks eroberte wieder eine zweistellige Führung (76:88, 39.) und legte damit die Basis für den historischen Bayreuther Sieg. Am Ende ernteten die Bamberger Pfiffe von ihren enttäuschten Fans. Brose Bamberg - Medi Bayreuth 84:94 (22:20, 21:23, 17:27, 24:24) Bamberg: Jelovac (19 Punkte/1 Dreier), Hickman (17/3), Heckmann (11/1), Rice (9/1), Zisis (8/1), Harris (8), Rubit (7), Taylor (3/1), Alexander (2), Stuckey, Schmidt. Bayreuth: Brooks (26/4), Seiferth (18), Robertson (15/2), Hrovat (13/1), Thomas (10/2), Stockton (5/1), Meisner (4), Doreth (3/1), Ravio, Wachalski. Zuschauer 6150 (ausverkauft)