Bayreuth geht an der Nordseeküste baden
Autor: Florian Kirchner
Bayreuth, Mittwoch, 23. Januar 2019
Die Bayreuther Chancen auf das Erreichen der Champions-League-Play-offs tendieren nach der 62:82-Niederlage in Ostende gegen Null.
Die rund 750 Kilometer weite Busreise an die belgische Nordseeküste hat sich für Medi Bayreuth nicht gelohnt. Beim belgischen Meister und Pokalsieger BC Filou Ostende kassierten die Wagnerstädter eine 62:82 (32:38)-Packung. Durch die achte Niederlage im zwölften Champions-League-Spiel dieser Saison tendieren die Chancen der Oberfranken auf das Erreichen der Play-offs gegen Null. Die Qualifikation würden die Bayreuther nur noch dann schaffen, wenn sie ihre beiden restlichen Partien gegen den slowenischen Rekordmeister Olimpija Ljubljana (30. Januar) sowie beim litauischen Erstligisten Neptunas Klaipeda (6. Februar) gewinnen. Und zweitens dürften weder SIG Strasbourg (gegen Bologna und in Oostende) noch Besiktas Sompo Japan Istanbul (in Bologna, gegen Oostende und in Ljubljana) ein Spiel gewinnen - Utopie.
So müssen sich die Bayreuther darauf konzentrieren, wenigstens Platz 6 in der Gruppe D zu erreichen, der neben Rang 5 zur Fortsetzung der internationalen Saison im unterklassigen FIBA-Europe-Cup berechtigt.
Von der Rolle
Die Schützlinge von Head Coach Raoul Korner präsentierten sich in Ostende einmal mehr "von der Rolle". Mit Ausnahme des unermüdlich rackernden De'Mon Brooks (14) erreichte kaum ein Akteur Normalform. So gingen nahezu alle statistischen Vergleiche klar an die Belgier, egal ob es sich um Assists (20:12), Rebounds (25:17) oder Ballgewinne (11:7) handelte. Lediglich bei den Ballverlusten (16:11) lagen bezeichnenderweise die Bayreuther vorne.
Besonders ernüchternd war der Auftritt von US-Spielmacher David Stockton, der im Hinspiel noch mit 20 Punkten geglänzt hatte, diesmal jedoch einmal mehr jegliche Führungsqualität vermissen ließ, große Probleme in der Verteidigung gegen Ostendes Routinier Dusan Djordjevic hatte und die Partie ohne Korberfolg (0 Treffer bei fünf Versuchen) und mit lediglich einem Assist beendete.
Und auch Scharfschütze Kassius Robertson enttäuschte. Von sieben Dreierversuchen war nur einer erfolgreich, seine weiteren vier Punkte sammelte er von der Freiwurflinie.
Trotzdem waren die Bayreuther bis Ende des dritten Viertels noch dran (58:52). Doch im letzten Abschnitt (28:10 für Oostende) gingen sie völlig unter.
"Ostende hat einfach viel besser verteidigt, viel Druck auf den Ball ausgeübt und uns somit vor große Probleme gestellt. Letztendlich haben wir zu viele leichte Punkte zugelassen", brachte es Medi-Kapitän Bastian Doreth nach der Partie auf den Punkt.