Bayreuth dürfte in die DEL 2 - doch reicht das Geld?
Autor: Christian Schuberth
Bayreuth, Sonntag, 10. April 2016
Der EHC Bayreuth steht seit Sonntagabend als Aufsteiger in die DEL 2 fest. Der Verein geht das Wagnis aber nur dann ein, wenn es finanziell passt.
Wird in Bayreuth ab dem Herbst nach 22 Jahren wieder zweitklassiges Eishockey gespielt? Seit Sonntagabend hat der EHC Bayreuth jedenfalls die sportliche Aufstiegsberechtigung zur DEL 2 in der Tasche. Denn im Play-Off-Finale der Oberliga treffen die Tigers auf die Tilburg Trappers aus den Niederlanden, die im fünften Duell gegen den EC Peiting mit 2:1 nach Verlängerung den dritten Sieg feierten, aber nicht für die 2. Bundesliga zugelassen sind.
Doch ob der gestern zehn Jahre alt gewordene EHC Bayreuth das Ticket zur zweithöchsten deutschen Spielkasse auch wirklich löst, muss bezweifelt werden. Denn dazu ist eine gewaltige Aufstockung des Etats um etwa 500 000 bis 700 000 Euro nötig.
Eine Entscheidung, ob der EHC sein Aufstiegsrecht auch wahrnimmt, wird der Verein erst nach der maximal bis 24. April dauernden Finalserie (maximal fünf Spiele) bekanntgeben. Der kommissarische Vorsitzende des EHC Bayreuth, Matthias Wendel, sagte am Freitagabend nach dem entscheidenden 4:3-Halbfinalsieg gegen den EV Regensburg: "Wir haben noch Zeit, werden aber sicher kein Risiko eingehen, sondern alles bis ins Detail durchkalkulieren." Wendel macht keinen Hehl daraus, dass die DEL 2 für den Verein ein ziemlicher Kraftakt werden würde und noch etliche Sponsoren gewonnen werden müssten. Um mindestens 50 Prozent müsste der Etat des EHC Bayreuth aufgestockt werden, ließ Wendel durchblicken.
Sollte kein ausreichend gedeckter Etat auf die Beine gestellt werden können, werden die Bayreuther wohl in der nächsten Saison wieder in der Oberliga Süd antreten. Das würde wiederum die Heilbronner Falken freuen, die im Finale um den Klassenerhalt gegen den ESV Kaufbeuren nach sieben Duellen den Kürzeren zogen, dann aber trotzdem in der DEL 2 bleiben dürften.