Mysteriöser Todesfall: Radweg-Mord in Bayreuth bleibt ungeklärt - Soko aufgelöst
Autor: Agentur dpa, Stefan Lutter
Bayreuth, Montag, 11. August 2025
Ein mysteriöser Todesfall, der vor fünf Jahren in Bayreuth geschah, bleibt nach wie vor ungeklärt. Trotz umfangreicher Ermittlungen und über 400 Hinweisen konnte die Polizei die Tat nicht vollständig aufklären.
Im August 2020 ist in Bayreuth ein junger Radfahrer gewaltsam ums Leben gekommen. Wer für seinen Tod verantwortlich ist und aus welchem Grund er sterben musste, ist auch fünf Jahre nach der Tat nicht geklärt. Dabei sind mehr als 400 Hinweise von Zeugen bei den Ermittlern eingegangen.
Der gewaltsame Tod des 24-Jährigen in einem Bayreuther Stadtteil ist nach fünf Jahren immer noch ein Mysterium. Die zu jener Zeit gebildete Sonderkommission "Radweg" der Kriminalpolizei Bayreuth wurde Ende 2021 aufgelöst, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) mitteilte: "Der Großteil der eingegangenen Ermittlungsansätze war zu diesem Zeitpunkt abgearbeitet und durchermittelt worden."
Leichenfund in Bayreuth vor 5 Jahren bleibt rätselhaft - Was in der Tatnacht geschah
Was war damals geschehen? Am frühen Morgen des 19. August 2020 entdeckten Passanten die Leiche eines 24-jährigen Mannes auf einem Radweg im Bayreuther Stadtteil Oberkonnersreuth. Der Fundort, gelegen zwischen der Dr.-Konrad-Pöhner-Straße und der Fraunhoferstraße, wurde umgehend weiträumig abgesperrt. Eine erste Obduktion bestätigte massive Gewalteinwirkung, wobei die Todesursache durch Fremdeinwirkung herbeigeführt wurde. Die Polizei richtete die Sonderkommission "Soko Radweg" ein, um den Fall aufzuklären.
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Auf der Suche nach Beweismitteln ließ die Feuerwehr ein größeres Wasserauffangbecken abpumpen. Auch Polizeihunde und ein Hubschrauber waren in den ersten Stunden und Tagen nach dem Fund der Leiche im Einsatz. Intensive Ermittlungen gaben erste Hinweise auf den möglichen Tathergang. Insbesondere die Verwendung eines Messers wurde als Ursache für die tödlichen Verletzungen vermutet. Dennoch blieb unklar, ob auch ein am Tatort gefundener Hammerkopf eine Rolle spielte. Diese Fragen beschäftigten die Ermittler in den Wochen nach der Tat.
Die Arbeit der 30-köpfigen Sonderkommission brachte zahlreiche Erkenntnisse, auch dank der Unterstützung durch Zeugenhinweise. Über 100 Meldungen gingen bei der Polizei ein, viele davon wurden sorgfältig geprüft. Besonders auffällig war ein Vorfall im Stadtteil Kreuz, bei dem ein Mann mit einem Hammer einen anderen verfolgte. Ein Zusammenhang mit dem Mord konnte jedoch ausgeschlossen werden.
Ermittlungen und öffentliche Aufrufe
Um weitere Hinweise zu erhalten, wandten sich die Ermittler mehrfach an die Öffentlichkeit. Sie suchten nach Personen, die sich in der Tatnacht in der Umgebung des Tatorts in Oberkonnersreuth aufgehalten hatten, und baten um Informationen zu einem auffälligen Schlosserhammer, dessen Kopf am Fundort entdeckt wurde. Neben klassischen Methoden setzten die Ermittler auf moderne Technik. Ein 3D-Scanner half dabei, den Tatort und mögliche Abläufe detailliert zu rekonstruieren. Gleichzeitig wurden die gesicherten Spuren im Bayerischen Landeskriminalamt und im rechtsmedizinischen Institut untersucht.
Trotz der umfangreichen Maßnahmen blieb der Täter unbekannt. Die Polizei erhöhte ihre Präsenz in Bayreuth, um das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung zu stärken. Uniformierte und zivile Einsatzkräfte patrouillierten verstärkt im gesamten Stadtgebiet und nahmen verdächtige Personen unter die Lupe.