Metaller stellen weiter ein
Autor: Matthias Litzlfelder
Bayreuth, Donnerstag, 09. August 2018
Vor allem in Oberfranken beurteilen die Unternehmer der Metall- und Elektroindustrie die aktuelle Lage positiv. Doch die Angst vor einer Eintrübung bleibt.
Der Metall- und Elektroindustrie (M+E) in Bayern geht es aktuell glänzend. Dies ergibt sich aus der jüngsten Konjunkturumfrage der bayerischen Arbeitgeberverbände VBM und BayME bei den Mitgliedern.
Vor allem in Oberfranken ergibt sich diesmal ein homogenes Bild. Egal, ob Inlands- oder Auslandsgeschäft: Kein Unternehmen in Oberfranken kommt zu einer negativen Einschätzung, was die aktuelle Lage angeht. In Unterfranken sind ebenso nur fünf Prozent der Unternehmer mit den momentanen Geschäften unzufrieden.
In Mittelfranken bewerten acht Prozent ihr Auslandsgeschäft negativ. Zu einer positiven Einschätzung, was den Export betrifft, kommen in Mittelfranken 67 Prozent. In Unterfranken sind es dagegen 73 Prozent, in Oberfranken sogar rund 88 Prozent.
Erwartungen gehen nach unten
Deutlich abwärts gerichtet sind jedoch bei den Metallern die Geschäftserwartungen. Nicht einmal jeder fünfte Unternehmer in Franken erwartet hier eine Verbesserung. Die Mehrheit rechnet mit einer gleichbleibenden Entwicklung, einige befürchten sogar eine Eintrübung. Was den Export angeht sind dies in Oberfranken sogar fast 31 Prozent. Damit ist der Regierungsbezirk Spitzenreiter in Franken. In Mittel- und Unterfranken sind es im Vergleich nicht einmal halb so viele Pessimisten.
1500 Stellen in Unterfranken
"Der Zenit der M+E-Konjunktur ist überschritten", sagte Willi-Josef Ferfers, Vorstandsmitglied der VBM-Region Oberfranken-Ost. Allerdings sei ein kurzfristiger Einbruch nicht zu erwarten.Zuversichtlich seien vor allem IT-Betriebe und Elektronikindustrie. Einen klaren negativen Erwartungssaldo weise hingegen die Automobil- und Zulieferindustrie auf.
Nichtsdestotrotz steigt die Beschäftigung in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie weiter an. "2018 erwarten wir in Oberfranken einen Zuwachs von weiteren 1000 Stellen", sagte Ferfers. Martin Johannsmann, Vorstandsvorsitzender der M+E-Arbeitgeberverbände in der Region Main und Rhön, stellte in dieser Woche für Unterfranken 1500 weitere Stellen in Aussicht. In Mittelfranken erwartet man 3200 neue Stellen.
Die Firmen sind nach Einschätzung der Arbeitgeberverbände nach wie vor insbesondere auf der Suche nach Ingenieuren, Informatikern und IT-Facharbeitern. Aber auch gering Qualifizierte hätten in der M+E-Industrie eine Perspektive. Mehr als jede zehnte freie Stelle sei mit An- und Ungelernten zu besetzen, hieß es.