Tanken für 21 Cent pro Liter? Das ließen sich viele Autofahrer im Landkreis Bayreuth am Montagabend (18. November 2024) nicht zweimal sagen! Während die Preise der Selbstbedienungstankstelle in Trockau immer weiter fielen, wurde die Schlange länger und länger. Circa drei Stunden ging das so, verrät eine Mitarbeiterin der Betreiberfirma Braun Mineralöle mit Sitz in Nürnberg. 36 Tankstellen besitzt das Unternehmen in Nürnberg und Umgebung. Die niedrigen Preise in Trockau haben sich allerdings besonders schnell herumgesprochen.

Auslöser sei demnach ein technischer Defekt gewesen. Was genau am Montagabend schiefgelaufen ist, bleibt unklar. "Wir schauen gerade noch, woran es letztendlich gelegen hat. Aber sowas sollte natürlich nicht passieren", sagt die Sprecherin im Gespräch mit inFranken.de. Auch die Höhe des Schadens, der dem Unternehmen dabei entstanden ist, ist noch ungeklärt - wer ihn trägt allerdings nicht. "Den Schaden müssen wohl oder übel wir übernehmen", erklärt die Mitarbeiterin. Die Daten der Kunden ließen sich zwar ermitteln, vermutet sie - allerdings nur mit sehr hohem Aufwand.

61, 41 und 21 Cent: Die Preise der Avia-Tankstelle in Trockau fielen immer weiter

Der Defekt habe allerdings nur die Benzin-Preise betroffen, nicht die Dieselpreise. Zwischen 18 und 19 Uhr seien die Preisanzeigen der Avia-Tankstelle immer weiter gefallen. Bilder, die Autofahrer der Redaktion von inFranken.de zukommen ließen, zeigen Preisanzeigen mit 61, 41 und 21 Cent pro Liter - aufgenommen mit jeweils einer halben Stunde Abstand. Eine Kundin erzählt: Für nur 27 Euro konnte sie ihr Auto mit Super Plus volltanken. Im Vergleich zu den aktuellen Spritpreisen ist das spotbillig - und die regulären Preise sollen im kommenden Jahr noch mehr steigen.

Wie viele Kunden während des Defekts genau getankt haben, kann das Unternehmen nicht sagen. Aber: "Es waren so viele, wie sonst den ganzen Tag nicht." Die Firma informierte zwar noch am Abend den Betreuer vor Ort, doch bis dieser die Tankstelle schließen konnte, war es bereits 22 Uhr. "Unser Betreuer hat erzählt, die Kunden seien bis zur Autobahn in der Schlange gestanden", so das Unternehmen. Die Tankstelle zu sperren, sei eine Herausforderung gewesen - denn laut der Sprecherin wurde der zuständige Mitarbeiter beschimpft und beleidigt. Der Betrieb wurde anschließend bis zum späten Dienstagvormittag (19. November 2024) eingestellt. 

Erst vor Kurzem gab es auch Aufregung um mehrere Tankstellen im Kreis Hof: Ein oberfränkisches Unternehmen steht dort im Verdacht, mit Schmieröl einen Steuerbetrug in Millionenhöhe begangen zu haben.