Kommentar: Minister Heubisch ist gefordert
Autor: Monika Beer
Bayreuth, Mittwoch, 02. Januar 2013
Dass in Bayreuth schon länger einiges schief läuft, liegt nicht nur daran, dass die Richard-Wagner-Stiftung dringend eine neue Satzung braucht.
Sondern es ist natürlich auch ein personelles Problem - angefangen bei den überforderten Festspielleiterinnen über den unbeliebten Museumsdirektor bis hin zu den die Gremien dominierenden Beamten und Berufspolitikern, allen voran Ministerialdirigent Toni Schmid.
Der 62-Jährige ist eine Art bayerischer Kultur-Macchiavelli, der überall und gerne mal lautstark mitmischt, aber vieles einfach laufen lässt - und zwar in die falsche Richtung. Beispielsweise war nicht zu hören, dass er sich darum bemüht hätte, den in Bamberg hoch geschätzten Symphoniker-Intendanten Wolfgang Fink zu halten.
Glaubt Kunstminister Wolfgang Heubisch, dass Schmid alles richtig macht? Warum hat der weisungsbefugte Verwaltungsratsvorsitzende die Festspielleiterinnen aufgefordert, Pläne bis 2020 zu schmieden, obwohl noch nicht einmal über deren Vertragsverlängerung 2015 entschieden ist? Ist das sinnvoll? Wäre es nicht an der Zeit, dass der Minister Schmid zurückpfeift und erstmal klare rechtliche Verhältnisse einfordert, bevor wieder Fakten geschaffen werden, an denen keiner mehr vorbei kann?