Klinik-Skandal: Kommission präsentiert Ergebnisse
Autor: Christian Pack
Bayreuth, Freitag, 21. November 2014
Die Kommission Geburtshilfe und Kinderklinik, die aufgrund öffentlicher Kritik vom Aufsichtsrat der Klinikum Bayreuth GmbH im August gebildet wurde, hat im Rahmen einer Pressekonferenz Ergebnisse präsentiert.
Personalengpässe, falsche Behandlung von Neugeborenen; Fehlentscheidungen der Geschäftsführung: Die Liste der Vorwürfe reicht von nicht mehr zeitgemäßen Hygienemaßnahmen in den Operationssälen über untragbare Arbeitsbelastungen von Ärzten und Pflegern bis hin zu Defiziten bei der Behandlung. In den Jahren zwischen 2008 und 2011 sollen unter anderem vier Neugeborene durch falsche Behandlungen schwere Schäden davon getragen. In einem fünften Fall sei ein Kind gestorben.
Bei einer Pressekonferenz am Freitag konnte die Kommission Geburtshilfe und Kinderklinik jedoch keine Aussagen zu den konkreten Fällen treffen. Die Daten dazu liegen bei der Staatsanwaltschaft und seien aufgrund laufender Ermittlungen nicht einsehbar. Die Kommission gab jedoch Empfehlungen ab und eine Einschätzung der Probleme im den Bereich Gynäkologie der Geburtshilfe.
So sei die Kommunikation zwischen zwei Ärzten der Gynäkologie und der Geburtshilfe mangelhaft gewesen, hier würde man nun neue Regelungen einführen, um dieses Problem zu beheben. Die betroffenen Ärzte hätten schlicht nicht miteinander gesprochen, so die Kommission. Auch die Dokumentation in der Geburtshilfe sei mangelhaft gewesen.
Die Kommission verwies darauf, dass die Probleme bereits vor der Berichterstattung im Spiegel bekannt gewesen seien und man bereits damals Maßnahmen angeschoben habe, um den Missständen entgegenzuwirken.
Die beiden anderen Kommissionen beschäftigen sich mit dem Vorwurf zu langer Beatmungszeiten und der Implantation von Aortenklappen mit dem umstrittenen sogenannten TAVI-Verfahren. Sie haben ihre Arbeit noch nicht abgeschlossen.
Nach Berichten über angeblich katastrophale Zustände am war Geschäftsführer Roland Ranftl im August freigestellt worden.