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GEZ schickt vermisster Peggy Gebührenbescheid


Autor: Jochen Nützel

Lichtenberg, Montag, 02. Juni 2014

Die seit 13 Jahren vermisste Peggy Knobloch aus Lichtenberg wäre mittlerweile 22 - und damit gehörte sie zu denen, die ihren Rundfunkbeitrag entrichten müssen. So dachte offenbar auch die Gebühreneinzugszentrale und versandte nun einen Mahnbescheid an "Frau Peggy Knobloch".
Ein Gedenkstein mit dem Porträt des Mädchens Peggy auf dem Friedhof in Nordhalben. Foto: David Ebener/dpa-Archiv


Die GEZ soll nach Informationen der Bild-Zeitung rückwirkend zum Januar 2013 TV-Gebühren angemahnt haben. Der Brief habe bei Peggys Mutter Susanne Knobloch Bestürzung ausgelöst.

Die heute 41-Jährige hat ihre Tochter, die 2001 im Alter von neun Jahren spurlos verschwand, nie für tot erklären lassen. Nach zehn Jahren hätte sie dies mit allen juristischen Folgen tun können. So aber hat die Mutter ihr Kind bei jedem Umzug umgemeldet. Peggy bekommt Post von der Krankenversicherung, auch die Benachrichtigung zur Europawahl flatterte ins Haus.

Jüngst war der Fall Peggy erneut bundesweit groß in den Schlagzeilen, als in Bayreuth das Wiederaufnahmeverfahren gegen den mutmaßlichen Mörder des Mädchens, Ulvi Kulac, mit einem Freispruch für den geistig behinderten Mann endete.

"Ich hatte mich nach diesem Prozess gerade wieder gefangen - und nun so ein Schlag", zitiert die Bild-Zeitung Susanne Knob lochs Reaktion auf das Schreiben des Beitragsservice von ARD und ZDF.

Bei der GEZ ist das Versehen mittlerweile aufgefallen. Aus der Zentrale hieß es, man wolle sich bei Susanne Knobloch offiziell entschuldigen. Die 41-Jährige ist als Frührentnerin selber von der Gebührenpflicht für Rundfunkbeiträge befreit.