Familienbetrieb in Bayreuth muss aufgeben: Metzgerei Popp schließt am Samstag
Autor: Ralf Welz
Bayreuth, Donnerstag, 28. November 2019
Die Metzgerei Popp in Bayreuth schließt zum Monatsende. Am kommenden Samstag sind in der Fröbelstraße zum letzten Mal Wurst- und Fleischwaren erhältlich. Gegenüber inFranken.de erklärt der Inhaber die Entscheidung.
Bayreuther Familienbetrieb muss aufgeben - Metzgerei Popp schließt am Wochenende für immer. Die alteingesessene Metzgerei Popp schließt am Samstag (30. November 2019) ihr Ladengeschäft in der Fröbelstraße. Damit endet nach 61 Jahren die Firmengeschichte des Familienbetriebs.
Nach 61 Jahren: Bayreuther Metzgerei Popp muss schließen
Am Samstag hat die Metzgerei Popp zum letzten Mal geöffnet. Danach bleibt das Fleischerei-Fachgeschäft für immer geschlossen. Eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse zwingen Inhaber Hans-Peter Popp zur Aufgabe. "Ich habe zunächst abgewägt: Was ist wichtiger - den Betrieb aufrechtzuerhalten oder die Gesundheit?" erklärt der 58-Jährige. "Meine Gesundheit geht in dem Fall aber einfach vor."
Neben Popp sei auch einer seiner Angestellten krank geworden. Ein anderer habe gekündigt, weil ihm die Arbeit zu anstrengend gewesen sei. "Ich habe von Juni bis jetzt allein gearbeitet - täglich von 4 bis 19 Uhr. Trotz Krankheit. Jetzt ist Schluss, ich kann nicht mehr!", sagt Popp im Gespräch mit inFranken.de.
Seine Krankheit, der Stress, die finanzielle Belastung - diese Kombination war letztlich zu viel für den 58-Jährigen, der den Fleischereibetrieb 2012 von seinem Vater übernommen hat. Mit den Eltern hat er die Metzgerei seit 1976 gemeinsam geführt. Bis Mitte der Neunziger-Jahre lief das Ladengeschäft gut. Im Jahr 1995 dann die Zäsur, der "Knacks", wie es Popp nennt. Seitdem sei die Nachfrage seiner Kunden merklich zurückgegangen, konstatiert er.
Metzgermeister übt Kritik: "Alle wollen es immer billiger haben!"
"Die Sache mit den Metzgereien wird seitdem immer schlimmer. Von der Laufkundschaft allein kannst du nicht leben. Und die Stammkundschaft stirbt dir weg. Die Jugend kocht doch nicht mehr!", so der Vorwurf des Bayreuther Fleischermeisters. Einst treue Kunden sehe er immer öfter an der Fleischtheke eines Supermarkts.