Druckartikel: Eckersdorf schafft Parkplätze im Ortskern ab: Anwohner sauer - "sinnlose Schikane"

Eckersdorf schafft Parkplätze im Ortskern ab: Anwohner sauer - "sinnlose Schikane"


Autor: Lena Büttner

Eckersdorf, Sonntag, 09. Juli 2023

Die Gemeinde Eckersdorf (Kreis Bayreuth) stellt aktuell Parkverbote im alten Dorfkern auf. Anwohner Dominik Petzold ist empört und bezeichnet die Maßnahme als "sinnlose Schikane". Bürgermeisterin Sybille Pichl (FW) äußert sich zu den Hintergründen dieser Entscheidung.
In Eckersdorf drückt ein Anwohner seinen Unmut über neue Parkplatzverbote aus. Die Bürgermeisterin äußert sich.


  • Eckersdorf: Parkverbote sorgen für Unmut in Gemeinde 
  • "Ergibt keinen Sinn": Anwohner ärgert sich über Maßnahme
  • "Selbst nicht begeistert": Bürgermeisterin nennt Hintergründe 

"Die Gemeinde Eckersdorf ist derzeit dabei, den Anwohnern im alten Dorfkern die Parkflächen wegzunehmen", äußert sich Dominik Petzold gegenüber inFranken.de. Er halte die Parkverbote in der Eckehartstraße für "sinnlose Schikane". Im Gespräch mit der Redaktion äußert sich Bürgermeisterin Sybille Pichl zu den Hintergründen der Verbote und verrät: "Ich bin selbst nicht begeistert." 

Parkplatzverbote für Anwohner in Eckersdorf: "Bevorzugung von Kirchenbesuchern" - Anwohner äußert sich 

Bislang sei das Parken für Anwohner und Besucher der angrenzenden Kirche gestattet gewesen, erläutert Pertzold. Zwischenzeitlich habe es auch Parkausweise für die Anwohner beziehungsweise zeitliche Beschränkungen für einige Bereiche gegeben. Nun habe die Gemeinde jedoch begonnen, die Parkplatzschilder gegen Parkverbotsschilder auszutauschen, Markierungen wurden in einigen Bereichen bereits gesetzt. 

Video:




"Es ist vollkommen in Ordnung, wenn an unübersichtlichen, engen Stellen Parkverbote entstehen. Dies ist sinnvoll und wichtig", betont der Anwohner. Nun gehe es aber um die "übersichtlichste und breiteste Stelle der gesamten Eckehartstraße". Kirchenbesucher dürften allerdings weiterhin dort parken, ärgert sich Petzold. "Ich finde, dass das eine sinnlose Schikane den gesamten Anwohnern gegenüber ist."

Die meisten Anwohner seien "erschüttert und stinksauer auf die Gemeinde", will Petzold wissen. Er spricht von einer "Bevorzugung von Kirchenbesuchern": "Es ergibt keinen Sinn, dass Anwohner und deren Besucher nicht mehr parken dürfen, aber eben Leute, die in die Kirche gehen, schon." 

"Bin selbst nicht begeistert": Bürgermeisterin bezieht Stellung 

"Ich bin selbst nicht begeistert", bestätigt Bürgermeisterin Sybille Pichl die beschlossenen Parkplatzverbote in der Eckehartstraße. Zum Zeitpunkt des Beschlusses, der in einer Bauausschuss-Sitzung am 22. Juni 2023 getätigt wurde, sei sie im Urlaub gewesen. Ein Stellvertreter hätte abgestimmt. Ausschlaggebend für die Verbote seien vor allem große Autos, beispielsweise Siebensitzer, gewesen.

Schon seit geraumer Zeit habe es Beschwerden gegeben, dass diese Kastenwägen vor den Fenstern der Anwohner parken und dadurch die Sicht versperrten. Pichl betont: "Wir schaffen keine Parkplätze für die Kirche, aber wir müssen den Kirchenbesuchern die Möglichkeit geben, dort zu parken." Zudem ergänzt sie: "Kirchenbesucher stehen nur eine Stunde dort und der Anwohner täglich." Die Bürgermeisterin gibt zu, dass es für die Anwohner im alten Dorfkern schwer sei, Parkplätze zu finden, doch es gebe den sogenannten "Raiffeisen-Parkplatz", den sie nutzen könnten.

Ob die Verbote nun dauerhaft bestehen bleiben, werde sich noch zeigen. In der regelmäßigen, öffentlichen Gemeinderatssitzung dürften die Anwohner jedoch in der "aktuellen Viertelstunde" ihren Unmut und ihre Bedenken äußern. "Man hat als Anwohner keinen Rechtsanspruch auf einen Stellplatz vor dem Haus", erklärt Pichl abschließend. Doch "glücklich mit dem Beschluss" sei sie auch nicht, zumal die Gemeinde das Parkverbot nicht überwachen dürfe. Weitere Nachrichten aus Bayreuth und Umgebung kannst du in unserem Lokalressort nachlesen.