Stürzte im Kreis Bayreuth in Graben: Feuerwehr befreit Pferd aus misslicher Lage - und geht hohes Risiko ein
Autor: Redaktion
Weidenberg, Dienstag, 30. Januar 2024
Es konnte sich selbst nicht mehr befreien: Im Kreis Bayreuth steckte ein Pferd in einem Graben fest. Der Einsatz der Feuerwehr war aber nicht ohne Risiko für die Retter.
Ein Pferd geriet am Dienstag (30. Januar 2024) in eine missliche Lage, nachdem es bei Weidenberg im Kreis Bayreuth in einen Graben gestürzt war. Aus eigener Kraft konnte es sich nicht mehr aufrichten. Davon berichtete die Kreisbrandinspektion Bayreuth.
Die Freiwillige Feuerwehr, ein Tierarzt und die Polizei wurden gegen 9.30 Uhr zur Einsatzstelle alarmiert. Die Kräfte der Feuerwehr Weidenberg versuchten das Tier zu beruhigen und einen weiteren Wärmeverlust mithilfe von Decken und Infrarotheizstrahler entgegenzuwirken. Nach Eintreffen des Tierarztes sedierte dieser das Pferd.
Pferd stürzt in Graben - Feuerwehr zeigt vollen Einsatz
Im Anschluss konnte eine schonende und verletzungsfreie Rettung durchgeführt werden. Nachdem die Sedierung nachgelassen hatte, wurde das Pferd noch einmal komplett tierärztlich untersucht. Bis auf zwei kleinere Wunden an Kopf und Hinterbein, die es sich beim Sturz zugezogen hatte, konnten glücklicherweise keine weiteren Verletzungen festgestellt werden. "Es freut uns ganz besonders, dass sich das Pferd schon nach kurzer Zeit wieder auf seinen Beinen halten konnte", ergänzte Kreisbrandmeister für den Unterkreis 14, Stephan Macht. Nach rund eineinhalb Stunden Einsatzdauer konnten die 20 eingesetzten Feuerwehrkräfte wieder an ihre Standorte zurückkehren.
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Großtierrettungseinsätze bergen erhebliche Gefahren für Helfer und Tier. Eine spezielle Ausrüstung und umfangreiche Schulungen der Einsatzkräfte sind für eine maximale Risikominimierung unerlässlich. Erst durch diese Voraussetzungen kann eine optimale Großtierrettung durchgeführt werden. Dabei spielt das Zusammenspiel aus medizinischer Komponente (Tierarzt) und technischer Komponente (Feuerwehrkräfte) eine bedeutende Rolle.
Eine zwingende Grundlage für eine Rettung ist die Sedierung (leichte Narkose) des Tieres. Nur so kann das Verletzungsrisiko für die eingesetzten Helfer, aber auch das Tier
selbst, reduziert werden. Zur Rettung kommen zwei Techniken infrage. Die risikoärmere Schleiftechnik oder, wenn es die Umstände nicht anders zulassen, die komplexere Rettung mittels Hebetechnik. Die Hebetechnik wird nur angewendet, wenn keine Alternativen möglich sind. Hier kommt auch zusätzlich schweres Gerät zum Einsatz. In diesem Fall wurde als Hebegerät ein Bagger mit speziellem Tierrettungsgeschirr eingesetzt, der das verletzte Tier aus dem Graben hob.